Kirche

Nachruf auf Neubeuerns Wasserwart Otto Maierhofer

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Vor wenigen Tagen verstarb unerwartet während eines Krankenhausaufenthaltes in Folge der grasierende  Infektion der Spenglermeister Otto Maierhofer vom Neubeurer Markplatz. Wegen einer orthopädischen Operation befand er sich in Behandlung. Seit vielen Jahren war dadurch in Bewegung und Fortkommen stark eingeschränkt. Somit erklärte sich auch sein Rückzug aus der Öffentlichkeit. Untrennbar ist der Name Maierhofer verbunden mit der wichtigsten Einrichtung der Gemeinde Neubeuern, der Wasserversorgung. Als Wasserwart betreute er rund fünf Jahrzehnte zusammen mit seinem Bruder Willi diese Einrichtung. Keine Leitung, kein Schieber, kein Abzweiger, der ihm unbekannt gewesen wäre. Dies bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit, wenn es galt Rohrbrüche zu beseitigen oder neue Anschlüsse zu verlegen, bei Neubauten, Straßenveränderung. Auch das Ablesen der Hauszähler gehörte zu den Aufgaben. Dies alles in enger Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern Schmidl und Tremmel  sowie dem gemeindlichen Bauhof. Die damals marode alte Wasserversorgung bedurfte der Erneuerung. Von der Abtäufung der neuen Brunnenanlage, die heute noch Bestand hat, südlich des ehemaligen Sportplatz am Sailerbach mit dem Pumphäuschen an der Eichenstraße, wo mit einer mechanischen Pumpe  das wertvolle Wassergut zum Hochbehälter am Schloss, bei der Gärtnerei, später zu dem gebauten Hochbehälter am Schlosspark  beim Hirschen gepumpt wurde. Der Neubau eines Hochbehälters dort  vor rund 25 Jahren, die Verlegung der neuen Hauptleitung  von der Brunnenanlage über Neubeuern, Altenbeuern, zum erweiterten Hochbehälter bei Scheuern, wurde von der Firma Maierhofer  in Zusammenarbeit mit den Ing. Büro getätigt. Als Wasserwart betreuten Otto und Willi Maierhofer aber auch gemeindliche und private Wasserversorgungen vom Irschenberg bis ins in den Chiemgau.  Als Spenglermeister bildet er Lehrlinge aus, führte sie in das handwerkliche Leben ein. Schul- und Jugendzeit erlebte er in Endkriegsjahren und dem Wiederaufbau  im Kernbereich des Marktplatz, der alle Möglichkeiten offen ließ. Sohn Otto aus seiner Ehe führt  den Betrieb Maierhofer heute in abgeändert Form weiter, am selben Standort bei der Einfahrt zum Marktplatz. Natur, Wasser und Berge galt seine Zuwendung in der Freizeit. In der einstmals sehr aktiven Kajakabteilung des TSV Neubeuern war er eine mit treibende Kraft, bei sportlichen Wettkämpfen oder den zahlreiche Wildwasserausflügen. Zusammen mit einem Freund baute er, handwerklich begabt, ein hochseetaugliches Schiff. Als Bergfreud war er Mitglied der Kufsteiner Bergrettung. In späteren Jahren galt seine Passion der Jagd, die ihn oft auch in die Steiermark führte.

Bericht und Foto: Thomas Schwitteck

Foto zeigt Otto Maierhofer -Mitte  bei der Gratulation zum 80 Geb. durch Bürgermeister Trost links und 2. BGM Schmid

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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