„Lobeshymnen und Arien“ als Freude für Herz und Seele – Das Kohlhauf-Ensemble konzertierte in der Pfarrkirche St. Michael
Krönender Abschluss eines wunderbaren Festtags mit Michaeliritt und Markt in Inzell war das Konzert mit dem Ensemble Bernhard Kohlhauf in der schönen, barock ausgestalteten Inzeller Pfarrkirche St. Michael. Im Rahmen des Musiksommers zwischen Inn und Salzach standen Festmusik aus der Blütezeit des Hochbarock und der Klassik zusammen mit neuen Kompositionen von Bernhard Kohlhauf auf dem Programm, die der aus Ruhpolding stammende Kirchenmusiker, Komponist und Leiter des Ensembles eigens für diesen Inzeller Festtag geschrieben hatte. So die hier erstmals gespielte Musik „St. Michael“ und „Kirchenweisen“, eigentlich langsame Landler, also bayerische Tanzmusik.
Nach den Begrüßungsworten von zweitem Bürgermeister Christoph Treiner erklang der festliche „Einzug der Königin von Saba“ aus dem Oratorium „Solomon“ von Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759), gefolgt von vier Sätzen aus der 1717 geschriebenen, weltlichen Orchestersuite Nr. 1, BWV 1066, von Johann Sebastian Bach. Ensembleleiter Bernhard Kohlhauf führte selbst eloquent, humorvoll und mit vielen interessanten Informationen gespickt durch das abwechslungsreiche Programm, so dass sicher keine Langeweile aufkam. Das Menuett „Fröhliche Sonntagsmusik“ oder „Mit Frohsinn und Elan“ hatte Kohlhauf seiner Mutter gewidmet. Ans Herz gehend war auch seine feierliche „Vermählungsmusik, die er vor Jahren für ein bayerisch französisches Hochzeitspaar geschrieben hatte, das in der Tegernseer Pfarrkirche heiratete.
Die Mitglieder des renommierten Kohlhauf-Ensembles sind die Oboistin Tomoko Shimazaki und die Violinistin Daniela Willert, beide vom Orchester des Münchner Gärtnerplatztheaters, bei dem auch Bernhard Kohlhauf neben seinen vielen anderen Aufgaben seit Anfang der 2000er Jahre tätig ist. Bernhard Kohlhauf spielte das Akkordeon, das überaus variabel und voll tönend oftmals den Part eines ganzen Orchesters übernahm. Am Kontrabass spielte gewohnt virtuos Reinhard Schmid, fester Bestandteil des Bayerischen Staatsorchesters, an der Harfe schließlich Verena Meurers-Zeiser, die in Wien Harfe studierte und mit Auszeichnung abschloss. Heute konzertiert sie international solistisch und im Ensemble. Alle Musiker, von denen jeder für sich ein ausgezeichneter Solist ist, spielten virtuos, mit größter Spielfreude vollkommen harmonierend zusammen. Nach demllangen am Schluss kaum enden wollenden Applauses gab es noch eine kleine Zugabe, ein 1997 geschriebenes kleines Stück von Bernhard Kohlhauf, bevor sich das Publikum von Musik erfüllt, beschwingt in den kühlen Herbstabend verabschiedete.
Titelfoto: Das Kohlhauf Ensemble musizierte im Rahmen des Musiksommers zwischen Inn und Salzach in der Inzeller Pfarrkirche St. Michael (von links) Tomoko Shimazaki auf der Oboe, Daniela Willert, Geige, Bernhard Kohlhauf, Akkordeonist und Moderator, Reinhard Schmid am Kontrabass sowie Verena Meurers-Zeiser, Harfe.
Foto & Text: Christiane Giesen