Tourismus

Mit dem Alphorn in Namibia – III

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Es war uns Bayern aus Berlin ein Anliegen, während unserer Alphorn-Tournee in Namibia, auch die Schattenseiten des Landes kennenzulernen. Hierzu hatten wir Kontakt mit dem Namibia-Unterstützungsverein von Margret und Joachim Knoche. Als „Verein für christliche humanitäre Zusammenarbeit Pfedelbach e.V.“ hat das Ehepaar Knoche ihn vor 12 Jahren ins Leben gerufen, um die Armut notleidender Familien auf dem Lande zu lindern. Der Schwerpunkt ihrer Hilfe liegt im Gebiet um Okombahe, ca. 4 Autostunden nordwestlich von Windhoek, am Rande der Namib-Wüste. In zwei Suppenküchen versorgen sie Kinder und Jugendliche mit Mittagessen. Ihre weiteren Hilfsprojekte sind Schülerheimplätze für Jugendliche, Kindergartenplätze für bedürftige Kinder, ein pädagogisches Spielzimmer, sowie Ausbildungsplätze für junge Namibier.

Nach einer erlebnisreichen Anreise über Schotterpisten, von Windhoek kommend, haben wir dank unseres routinierten Fahrers Bernhard die abgelegene Siedlung Okombahe zum vereinbarten Termin erreicht. Neben dem Ehepaar Knoche bereiteten uns die Kinder und Jugendlichen des Ortes, sowie eine neu gegründete Brass Band unter der Leitung von Yvonne Nowases, der Frau des dortigen Pastors, einen begeisterten Empfang. Faszinierend von den Klängen unserer Alphörner, war das Interesse der Jugendlichen groß, diesem Naturtoninstrument selbst Töne zu entlocken. Demzufolge rundete ein Alphornworkshop den musikalischen Austausch zwischen Bayern und Namibia, bzw. zwischen Europa und Afrika, ab.

Der anschließende Besuch der beiden Suppenküchen von Albertina und Yvonne führte uns die Armut der Kinder vor Augen. Dennoch beeindruckend, die vielen fröhlichen Gesichter der Hilfsbedürftigen. Ein pädagogisches Spielzimmer im dortigen Kindergarten ist ein weiteres Hilfsprojekt des Namibia-Unterstützungsvereins, dass Kindern den Zugang zu Spielsachen und pädagogischen Angeboten ermöglicht, den sie zu Hause oft nicht haben. Es ist mit Freude anzusehen, wie die Kinder dieses Spielangebot annehmen.  Zum Abschluss unseres Besuchs in Okombahe dann noch eine Stippvisite in der Martin-Luther-High-School.  1969 wurde sie von der Lutherischen Kirche erbaut und leistete in der Zeit vor und nach der Unabhängigkeit (1990) einen erheblichen Beitrag zur Bildung einer schwarzen Elite. Bis heute werden an der High-School Schülerinnen und Schüler aus allen namibischen Volksgruppen aufgenommen und lernen gemeinsam für ein modernes Namibia. Diese Schule ist auch ein Sinnbild für den Einfluss der christlichen Kirchen in Namibia mit ihrer sozialen Fürsorge, denn 90 % der namibischen Bevölkerung gehören einer christlichen Glaubensrichtung an. Der Glaube spielt hier noch eine große Rolle. Er gibt insbesondere der notleidenden Bevölkerung Kraft und Zuversicht.

Es war ein beeindruckendes Erlebnis, auch die Schattenseiten im sonnigen Namibia zu erfahren. Wir bedanken uns bei Margret und Joachim Knoche recht herzlich für den Einblick in ihre Hilfsprojekte. Mit voller Bewunderung schätzen wir ihr soziales Arrangement zum Wohle der hilfsbedürftigen Kinder und Jugendlichen Namibias.

https://www.namibia-verein.de

Bericht: Helmut Amberger, 1. Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin e.V. und freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten – Bilder: Andrea und Bernhard Radtke, Kerstin Heyde, Yvonne Nowases, Joachim Knoche, Helmut Amberger

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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