Kultur

Mia san mia – oder die “Lewakas Semme”

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Fast alle Bundesländer geben sich mit einem Dialekt zufrieden. Doch im Freistaat sind es deren fünf: Fränkisch, Allemanisch, Hessisch, Schwäbisch und natürlich Bairisch. Dieses Sprachgewirr ist Folge der  Erweiterung des Staatsgebietes zum Königreich Bayern.

Nicht selten kommt es vor, dass Nordlichter in der Bäckerei korrigiert werden, wenn sie nach Brötchen fragen. Bei uns heißt das Semmeln. Zu Haus in Hamburg berichten die Heimkehrer dann, dass die Bayern  unfreundlich sind.  Sind sie das?  Nicht wirklich, aber es gibt ein halbes Dutzend  Allergiewörter, die in Bayern sauer aufstoßen. Brötchen gehört definitiv dazu. Oder wer ein zackiges „Tach“ schmettert. Aber ehrlich, würde nicht manches Nordlicht erschrocken die Augen aufreissen,  wenn man sie mit „ Grias god bei a nand“ begrüßen würden. Wenn man sich verabschiedet, heißt das in Bayern  „Pfüdi“ . Neulich war der Münchner Filmemacher Klaus Bichlmeier  in der Alten Wirtschaft von Gotzing, um dort Interviews über den bayerischen Dialekt zu machen. Dazu erzählte ein Gast im Biergarten folgende Geschichte.

„Als ich in den 60 er Jahren in Hamburg auf Montage war, gingen wir in einen Brotzeitladen. Es gab alles Mögliche. In  der Auslage wurden Heringsbrötchen, Fleischkäsebrötchen  u.s.w.  ausgeschrieben. Dann sagte ich zu einer Verkäuferin:    I mäch a Lewakas Semme. Darauf meinte sie zu Ihrer Kollegin. Ich glaube das ist ein Kunde aus Amerika,  du kannst doch Englisch.  Kannst du den bedienen?“

Klaus Bichlmeier aus dem Film:  Zeitreise Bayern   –   Foto und Text  Klaus Bichlmeier

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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