Maibaumfest in Lauterbach: Gemeinschaft, Brauchtum und ein Tag voller Lebensfreude

Lauterbach – Gemeinde Rohrdorf. Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein und echte bayerische Lebensfreude – der 1. Mai wurde in Lauterbach zu einem Festtag, wie er im Buche steht. Hunderte Besucherinnen und Besucher versammelten sich am Dorfplatz, um beim feierlichen Aufstellen des neuen Maibaums dabei zu sein. Doch das Geschehen war mehr als nur ein traditioneller Festakt: Es war gelebtes Brauchtum, getragen von Zusammenhalt, Humor und generationsübergreifender Beteiligung.

Maibaumaufstellen in Lauterbach

Bereits am Vormittag rollte der 30 Meter lange Maibaum, festlich geschmückt, durch die Straßen – gezogen von einem prächtigen Pferdegespann unter der Führung von Florian Wörndl. Auf dem Maibaum sitzend: die jungen Dirndl und Buben des Trachtenvereins Almarausch Hittenkirchen, in Tracht, mit Stolz und Freude im Gesicht. Der Baum selbst war eine Spende der Familie Weinberger aus Schaurain – ein Geschenk an die Dorfgemeinschaft, das von Anfang an sinnbildlich für den Zusammenhalt stand.

Verhandlungen um die Maibaumauslöse mit Sepp Brem, Vorsitzender des Lauterbacher Trachtenvereins “D’Lindntaler”, Christoph Kaufmann, Vorsitzender des Trachtenvereins Hittenkirchen und Maria Haimmerer, Rohrdorfs Zweite Bürgermeisterin.

Dabei hatte der Baum seine eigene Geschichte: Ursprünglich war es der Frasdorfer Trachtenverein, der ihn traditionell „klaute“. Doch beim nächtlichen Bewachen – dem „Wachteln“ – wurden sie von den Hittenkirchenern überrascht. Der Trachtenverein Almarausch Hittenkirchen nutzte die Gelegenheit und übernahm kurzerhand die Obhut über den Maibaum. Unter der Leitung von 1. Vorstand Christoph Kaufmann wurde das gute Stück nach erfolgreicher Bewachung schließlich pünktlich am 1. Mai nach Lauterbach zurückgebracht – mit Musik, Stimmung und einem Augenzwinkern.

Maibaumaufstellen in Lauterbach

Am Dorfplatz herrschte unter den grünen Sonnenschirmen rund um die Kirche bereits ausgelassene Stimmung. Die Rohrdorfer Blaskapelle sorgte für die musikalische Umrahmung, während Familien, Jungtrachtler, Gäste und Einheimische das bunte Treiben genossen. Der Platz war gefüllt mit Leben – und mit Vorfreude auf das große Schauspiel.

Maibaumaufstellen in Lauterbach

Das Aufstellen selbst war ein Höhepunkt bayerischer Festkultur: Mit vereinten Kräften und reiner Muskelkraft wurde der Maibaum mit traditionellen „Schwaiberln“ in die Senkrechte gehievt – zentimeterweise, unter klaren Kommandos, mit viel Geschick und noch mehr Schweiß. Dabei kam selbstverständlich kein Kran zum Einsatz – der Baum wurde „richtig echt“ aufgestellt. Die abschließende Verschraubung übernahm ein eingespieltes Team mit schwerem Gerät und routiniertem Blick.

Maibaumaufstellen in Lauterbach

Die Bilder dieses Tages erzählen mehr als Worte: vom konzentrierten Blick der Burschen beim Aufrichten, vom Glanz in den Augen der Zuschauer, von der Freude eines Vaters mit seinem Kind auf dem Arm. Sie zeigen, wie tief verankert und gleichzeitig lebendig bayerische Tradition in Lauterbach gelebt wird.

Maibaumaufstellen in Lauterbach

Was bleibt, ist die Erinnerung an einen unvergesslichen Maifeiertag – und ein Maibaum, der nun über Lauterbach wacht: als Zeichen der Heimatverbundenheit und der Kraft der Gemeinschaft.

Fotos: Rainer Nitzsche








Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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