Kultur

LKR Rosenheim verstärkt Heimat- und Musikpflege

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Nach fast einem Jahr konnte die vakante Stelle der Kreisheimatpflege für den nordöstlichen Bereich des Landkreises Rosenheim wieder besetzt werden. Der Rosenheimer Kreistag bestellte heute (11.12.19) Magdalena März für das Amt der ehrenamtlichen Kreisheimatpflegerin. Zudem übertrug der Kreistag Ernst Schusser das Ehrenamt des Kreismusikpflegers. Beide Entscheidungen fielen jeweils einstimmig.

In seiner persönlichen Vorstellung sprach Ernst Schusser von einer Rückkehr zu seinen Wurzeln: „Als junger Student habe ich zusammen mit meiner Frau angefangen Noten und Texte zu sammeln.“ Obwohl er Ende kommenden Jahres als Leiter des Volksmusikarchivs des Bezirks Oberbayern in Ruhestand geht, möchte er diese Aufgabe weiter fortführen. „Ich hoffe, dass wir die Vielfältigkeit des Landkreises genauso blühen lassen wie in der Vergangenheit.“ Ernst Schusser hat das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern seit dessen Gründung 1985 kontinuierlich mit aufgebaut. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Sammlung, Dokumentation und Herausgabe von alpenländischen Notenmaterialien und die Veröffentlichung von CDs. Schusser ist zudem gefragter Ratgeber und Vortragsreferent im Bereich Volksmusik. Seine Wirtshaussingen sind landauf landab legendär. Das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern leitet Ernst Schusser seit 1996. Trotz dieser vergleichsweise langen Zeit sieht er im Rosenheimer Land nach wie vor ein großes Betätigungsfeld. Viele volksmusikalische Schätze gehören noch geborgen, gesammelt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wichtig ist Schusser zudem, Kindern und Jugendlichen in Schulen bayerische Volksmusik zu vermitteln. Die Stelle des Kreismusikpflegers konnte erstmals seit 2005 wieder besetzt werden.

Im Vorfeld der Bestellung von Magdalena März zur Kreisheimatpflegerin durch den Kreistag hatten bereits die Regierung von Oberbayern, der Bezirksheimatpfleger, der Bayerische Landesverein für Heimatpflege und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege ihr Einverständnis erklärt. Gleiches gilt für die drei aktuellen Kreisheimatpfleger Karl Aß, Daniel Hoheneder und Hans Michael Stratbücker. Nach ihrem Abitur, Auslandsaufenthalten und Praktika in verschiedenen Restaurierungswerkstätten nahm Magdalena März 2011 an der Ludwig-Maximilians-Universität München ihr Studium der Kunstgeschichte mit den Nebenfächern Antike und Orient sowie einer Spezialisierung im Fachbereich Architekturgeschichte auf. Ihrem Bachelor-Abschluss 2014 ließ sie ihr Masterstudium in Kunstgeschichte/Profilbereich Geschichte ebenfalls an der Ludwig-Maximilians-Universität folgen, das sie 2016 mit der Gesamtnote 1,0 abschloss. Seit Sommer 2017 promoviert Magdalena März, seit 2018 als Promotions-Stipendiatin der Hanns-Seidel-Stiftung, zum Thema „Fürstliche Bauprojekte“. Zudem absolvierte die neue Kreisheimatpflegerin während ihres Studiums Praktika, war mehrfach als wissenschaftliche Mitarbeiterin an Universitäten tätig und engagiert sich in einer Reihe von regionalen Projekten wie beispielswiese im Wasserburger Stadtarchiv. Magdalena März ist Mitglied in mehreren historischen Arbeitskreisen und Vereinen, unter anderem als Vorstandsmitglied im Historischen Verein Wasserburg, in der Stadtgesellschaft Wasserburg e.V. und im Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. In ihrer Vorstellung vor den Kreisrätinnen und Kreisräten sagte sie: „Mein Vater war Kunstmaler, mein Großvater und mein Urgroßvater waren Architekten, Kultur liegt mir wohl im Blut.“

Magdalena März und Ernst Schusser treten ihre Ehrenämter am 1. Januar 2020 an.

Bericht und Foto: LRA Rosenheim – von links: Stv. Landrat Josef Huber – Magdalena März – Ernst Schusser

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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