Leitartikel

„Kunst und Kultur“ in Hohenaschau

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

„Ich bin Realist – Das Absurde steht im Fokus“, dieses Zitat von Paul Roxi charakterisiert seine Kunst, seine Malerei, in seiner immensen Vielschichtigkeit und dem Überschreiten von Bild- und Vorstellungsgrenzen sehr gut. Die Bilder von Paul Roxi, Jahrgang 1948, hat Kurator Rudolph Distler für die neue Ausstellung in der Galerie „Kunst und Kultur zu Hohenaschau“ an der Festhalle in Aschau ausgewählt. 

Seine „Kopfexplosionen“ seien wie „ein Urknall der Emotionen und Gedanken, die sich versprengen, aber doch eingefangen werden wollen, da sie nicht einfach ungelebt und ungedacht im Orbit umherwabern möchten“, beschrieb es die Kunsthistorikerin Andrea Kühnhackl in ihrer Laudatio. In der Tat ist es kaum möglich, den Empfindungen zu entziehen, die durch die Arbeiten von Paul Roxi ausgelöst werden. Oft nennt er seine Bilder POEMs, das heißt Gedankenbilder, bei denen der Betrachter Zusammenhänge zur Realität entdeckt, die mit Worten kaum auszudrücken sind. Ungemein stark leuchtend und lebendig sind die Acrylfarben, die einerseits in einzelne Farbstücke zerlegt sind, andererseits zusammen einen ganzen Bildkosmos ergeben, bei dem es immer wieder Neues zu entdecken gibt.

Andere Werke – die meisten heuer oder in den letzten beiden Jahren entstanden – tragen Titel wie „Testosteron“, „Voodoo“, „Kleines heiteres Gift“ oder „Kopulierende Tränen“. Titel wie diese zeigen das Anliegen des Künstlers, der das Innere des Menschen, seine Seele, seine Kraft, seine Triebe und Bedürfnisse, ohne darüber ein Urteil zu fällen, darstellen möchte. So vermag er auch unaussprechliche Aspekte der Realität einzufangen, die die Grenzen von Sprache überschreiten – tatsächlich ein „Parabelflug“. Die Vernissage in den schönen Galerieräumen des KuKo war wieder sehr gut besucht und die Gäste tauschten sich lebhaft zu ihren Eindrücken über die ungewöhnlichen Seherlebnisse aus.

Paul Roxi, 1948 in Berlin geboren, ist sein Künstlername. Er lebt und arbeitet heute vor allem in Hamburg. Roxi ist kein Maler mit einer klassischen Ausbildung an der Kunstakademie. Nach dem Abitur schloss er ein naturwissenschaftliches Studium in Hamburg ab, arbeitete in vielen Berufen und lebte in Wien, Italien und den USA. Seine Ausstellungstätigkeit begann in den 1990er Jahren beim Kunstverein Hamburg, heute ist er in Kunstkreisen in aller Welt gefragt. Neben seiner künstlerischen Arbeit arbeitet er seit 1977 als Kunstexperte und Kunsthändler in Hamburg – Harvestehude.

Die Ausstellung Paul Roxi „Parabelflug“ ist bis Sonntag, 8. Juni, beim Verein „Kunst und Kultur zu Hohenaschau“ an der Festhalle zu sehen. Öffnungszeiten sind freitags und samstags von 16 bis 19 Uhr, sonntags von 14 bis 19 Uhr.                                                             .                                                                   Christiane

Bericht und Fotos: Christiane Giesen –  Der Kurator der Ausstellung, Rudolf Distler am Rednerpult neben dem Künstler Paul Roxi vor zwei seiner POEMs im Hintergrund.

-„Testosteron“, gemischte Technik auf Papier/Leinwand von Paul Roxi, von 1993.

-„Voodoo“, 1996, gemischte Technik von Paul Roxi.

-Poem, 2024, gemischte Technik auf Leinen von Paul Roxi


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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