Kirche

Kriegsgräberfürsorge in Oberbayern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„792.310 Euro sammelten vor allem die Mitglieder der örtlichen Krieger-, Veteranen- Reservisten- und Traditionsvereine in Oberbayern für den Volksbund, damit haben wir das Vorjahresergebnis um 4313 Euro übertroffen“, berichtete Heinrich Rehberg, der Vorsitzende des Bezirksverbandes Oberbayern im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in seinem Jahresabschluss und zog damit ein positives Fazit für die Haus-, Straßen- und Friedhofsammlungen im Herbst 2018. „3291 Männer und Frauen sammelten für den Volksbund“. Rehberg dankte allen freiwilligen Helfern und der großzügig spendenden Bevölkerung herzlich für ihre Unterstützung der Kriegsgräberfürsorge. In Rosenheim und im gesamten Landkreis kamen knapp 50000 Euro zusammen, rein statistisch hat damit jeder Einwohner 16 Cent beigesteuert, im Nachbarlandkreis Traunstein wurden knapp 78000 Euro gesammelt, hier spendete jeder 46 Cent.

„Das Sammlungsergebnis bei den Verbänden und Einheiten der Bundeswehr ging mit 171701 Euro etwas zurück, doch vor dem Hintergrund der vielfältigen Übungen und Einsätze im Sammlungszeitraum war es ein sehr stolzes Ergebnis“. Der Umsatz der Gedenkkerzen-Aktion „Lichter für den Frieden“, erreichte das Vorjahresergebnis mit knapp 30000 Euro. Der Erlös dieser regionalen Aktion fließt in den Erhalt der bayerischen Kriegsgräberstätten.

Einstimmig wählte die Bezirksvorstandschaft Frank Thieser, den langjährigen Schulamtsdirektor des Berchtesgadener Landes, zum ehrenamtlichen Schulreferenten des Volksbundes in Oberbayern. „Ich nehme dieses Amt gerne an; ich bin der festen Überzeugung, dass es wichtig ist, der heutigen und den künftigen Generationen die Schrecken des Krieges vor Augen zu führen; auch 74 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges müssen wir die Bedeutung des Friedens in allen Menschen wach halten“, erklärte Frank Thieser nach seiner Wahl.

Der Bezirksverband Oberbayern hat sich die Aufgabe gestellt, diese Erinnerung durch Geschichts- und Erinnerungstafeln am Leben zu erhalten. Diese entstehen im Rahmen von Schulprojekten; Schülerinnen und Schüler der Oberstufe beschäftigen sich mit den Einzelschicksalen der auf den Kriegsgräberstätten Bestatteten. Sie versuchen – neben den persönlichen Daten am Grabstein – möglichst viel über das Leben und das Sterben der hier begrabenen Männer, Frauen und Kinder in Erfahrung zu bringen.

So werden auf der Kriegsgräberstätte Schönau am Königssee am 27. März Geschichtstafeln enthüllt, die von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Berchtesgaden erarbeitet wurden.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. wurde 1919 von Heimkehrern und Hinterbliebenen des Ersten Weltkrieges ins Leben gerufen. Er ist damit eine der ältesten Bürgerinitiativen in Deutschland. Zurzeit pflegt die Organisation in 46 Ländern auf 832 Kriegsgräberstätten die Gräber von über 2,7 Millionen Toten beider Weltkriege. Mit dem Angebot „Gräbersuche Online“ (https://www.volksbund.de/graebersuche.html) kann jeder nach den Ruhestätten seiner im Krieg verbliebenen Angehörigen forschen. Unverzichtbarer Bestandteil seiner Friedensarbeit sind Gedenk- und Bildungsveranstaltungen, sowie internationaler Jugendaustausch.

@www.volksbund.de /bayern/bezirksverbaende/bz-oberbayern

Amtsübergabe des ehrenamtlichen Schulreferenten. Der neue Schulreferent Frank Thieser, Schulamtsdirektor a.D. – Heinrich Rehberg, Bezirksvorsitzender Oberbayern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge – der bisherige Schulreferent Stephan Wiesheu, Rektor a.D. (von links)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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