Lange Zeit war ein Corpus Christi auf dem Dachboden des Schneider-Hofes der Familie Hamberger im Frasdorfer Ortsteil Pfannstiel unbeachtet. Das gusseiserne Kunstwerk aus der Zeit um 1890 fand jedoch im vorigen Jahr von den Bauersleuten Anna und Hias Hamberger nicht nur eine starke Aufmerksamkeit, es entstand zugleich der Wunsch, erstmalig auf dem Hof aus Dankbarkeit für Gesundheit in der Familie ein Kreuz zu erstellen. Der Schneider-Hof ist erstmals urkundlich erwähnt im Jahr 1536 und er gehörte ehemals zur Grundherrschaft Hohenaschau.
Mit dem Auffinden des Herrgotts und den damit verbundenen Überlegungen wandten sich die Bauersleute an Hildegard und Franz Osterhammer, die bereits mit der Herausgabe von Büchern zu Flurdenkmälern in den Gemeinden Frasdorf und Samerberg reiche Erfahrungen gesammelt haben. Sie vermittelten zur Restaurierung des Kruzifixes den Priener Gebirgsschützen Paul Panzer. Der Ehren-Oberleutnant der GSK Prien hat bereits über 70 Objekte ehrenamtlich restauriert, unter anderem bereits mehrfach in der Gemeinde Frasdorf. Für das Objekt in Pfannstiel waren in mehreren Arbeitsgängen rund zwei Dutzend Stunden erforderlich. Die Familie Hamberger sorgte handwerklich für das Holzkreuz, ein befreundeter Kunstschmied aus Bernau übernahm die Arbeiten für das Kupferdach und so konnte das Gesamtwerk am Garten gegenüber dem Bauernhaus aufgestellt und nunmehr auch feierlich gesegnet werden.
Die Kreuzsegnung nahm Dr. Christian Elsen vor. Für den Priesteramtskandidaten, der derzeit seinen Dienst im Pfarrverband Oberes Priental leistet, war es die erste Segnung eines Feldkreuzes, dabei sagte er: „Das Kreuz, das die Erde mit dem Himmel verbindet und das aus Dankbarkeit erstellt wurde, ist ein Zeichen von Mitgefühl und Hoffnung. Jeder von uns trägt ein Kreuz mit sich und alle Kreuze erinnern uns an die Hoffnung der Auferstehung“.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Kreuz-Segnung beim Schneider-Hof der Familie Hamberger in Frasdorf-Pfannstiel durch Diakon Dr. Christian Elsen.