Kultur

Kloster Seeon: Europa illustriert die Grimms

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wanderausstellung der Internationalen Jugendbibliothek zu Gast in Kloster Seeon

Das Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern zeigt von 10. Juni bis 1. Oktober die Ausstellung „So leben sie noch heute. Europa illustriert die Grimms“. In dem neuen Ausstellungsbereich des Mesnerhaus können Kinder und Erwachsene das Fantastische und Wunderbare der Grimm‘schen Märchen in bezaubernden und manchmal auch entzaubernden Bildern neu entdecken. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 12:30 Uhr und von 13:30 bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Die „Kinder- und Hausmärchen” von Jacob und Wilhelm Grimm sind das weltweit meistübersetzte und illustrierte Werk deutscher Sprache. Viele Märchenausgaben stehen in der biedermeierlichen Bildtradition von Emil Grimm und Ludwig Richter. Diese Bilder vom deutschen Wald und mittelalterlichen Fachwerkhäusern haben sich als Märchenkulisse fest im kollektiven Gedächtnis verankert. Einige Illustratoren haben mit dieser Bildtradition gebrochen und sind überraschend andere Wege der Märchenillustration gegangen. Frei von Bildtraditionen, originell, kühn und witzig holen sie die Märchen in die Gegenwart. Wie in den Märchen ist vieles möglich: Rotkäppchen verliert sich im Großstadtdschungel (Roberto Innocenti), Hänsel und Gretel irren als Comicfiguren durch den Wald (Sophia Martineck), die Bremer Stadtmusikanten werden zu kämpferischen Arbeiterführern (Claudia Palmarucci). Neben Bildern sind Märchenbücher aus 13 europäischen Ländern und eine Installation in dieser Ausstellung der Internationalen Jugendbibliothek (IJB) zu bestaunen. Die IJB im Schloss Blutenburg in München ist weltweit die größte Bibliothek für internationale Kinder- und Jugendliteratur. Ihre Ausstellungen vermitteln Literatur sowie Illustrationskunst zu verschiedensten Themen, richten sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an ein erwachsenes Publikum. Kloster Seeon ist bekannt für seine Wechselausstellungen für Jung und Alt mit einem Schwerpunkt auf Buchkunst und Illustration. In diesem Sinne setzt die bunte Bilderwelt der Grimm’schen Märchen einen gelungenen Akzent im Jubiläumsjahr des Kultur- und Bildungszentrums des Bezirks Oberbayern. Die Wanderausstellung „So leben Sie noch heute“ der Internationalen Jugendbibliothek war bereits in Österreich, Slowenien, Korea und China zu sehen.

Rahmenprogramm zur Ausstellung:

Das musikalisch erzählte Märchen „Hänsel und Gretel“ erwartet Jung und Alt am Sonntag, 11. Juni um 15 Uhr im Festsaal und lädt zum Mitmachen ein. Das Salzburger Ventus Quintett steuert die wunderbare Musik mit ihren Holzblasinstrumenten bei, wenn die Schauspielerin Anja Clementi abwechslungsreich die spannende Geschichte der beiden Geschwister erzählt und dabei in verschiedene Rollen schlüpft. Eintrittskarten sind über den Kloster-Seeon-Webshop (www.kloster-seeon.de/kultur-erleben), über München Ticket oder vor Ort im Klosterladen Seeon erhältlich.

Kostenlose Familienführungen durch die Ausstellung laden ein, die Märchenfiguren und ihre spannenden Geschichten gemeinsam zu entdecken. Termine sind am 2. Juli, 23. Juli, 12. August und 30. September jeweils um 14 Uhr. Treffpunkt mit der Kunsthistorikerin Hedwig Amann M.A. ist der Ausstellungsbereich im Mesnerhaus (Klosterweg 15).

Mehr Informationen zu den Veranstaltungen und der Ausstellung finden Sie unter www.kloster-seeon.de.

Bericht und Bilder: Kloster Seeon

Illustration by Claudia Palmarucci, from “I musicanti di Brema”, Orecchio acerbo editore 2015

Arthur Leboeuf, aus: „Le Loup de la 135e“. Paris, Éd. du Seuil, 2008

Maša Kozjek, aus: „Volk in sedem kozličkov“. Mladinska Knjiga, 2003

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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