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Klinik St. Irmingard verabschiedet Dr. Hildebrandt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Was Dr. Ulrich Hildebrandt, scheidender Chefarzt der Kardiologie der Klinik St. Irmingard (KSI), als ein Symposium für Zukunftsperspektiven zum 40-jährigen Bestehen der Kardiologie angekündigt hatte, entpuppte sich als Hommage an das 30-jährige Schaffen des Kardiologen an der Priener Klinik sowie als ein mit Anekdoten gespickter Rückblick auf sein bisheriges Lebenswerk. Vorstand der Gesundheitswelt Chiemgau und Geschäftsführer KSI Dietolf Hämel lobte die überaus gute Zusammenarbeit, wenn auch sie nicht immer leicht gewesen sei. „Seine Kreativität ist für einen Geschäftsführer eine Herausforderung, vor allem, wenn die nächste Idee schon geboren ist, bevor die vorherigen abgearbeitet sind“, so Hämel. Der einstige Gründer der Klinik, Prof. Klaus-D. Hüllemann, sagte, Hildebrandt sei nie stehen geblieben, sondern habe die Dinge vorangetrieben. Auch jetzt habe er neue Projekte im Sinn, die sich auf jüngere Patienten fokussierten, denen er mit Erlebnistherapien Prävention schmackhaft machen wolle. Erster Bürgermeister Jürgen Seifert stieß ebenso in dieses Horn, indem er sagte, Hildebrandt sei nie bequem gewesen. Seine Visionen, die sich immer als wahr herausgestellt hätten, habe er zielorientiert verfolgt. Mit seiner immens hohen Motivation sei es ihm gelungen, Menschen und Ideen zusammenzubringen. Dieser Tage habe er sich als Wegbereiter für die neue Jugendherberge für Prien verdient gemacht. Durch ihn sei der entscheidende Kontakt zustande gekommen.  Mit seiner Hartnäckigkeit gelinge es ihm, gemeinsam zum Erfolg zu gelangen. Prof. Dietmar Antoni vom Herzzentrum Bogenhausen konzentrierte sich in seinem überaus geistreichen Vortrag auf die Vorliebe Hildebrandts für Kreta, die schon früh entstanden sei. Mit vielen Bildern zeigte er Hildebrandts „Erfolgsmodell für Motivation“ auf, das Herzpatienten wieder in Bewegung bringe. Der Koch und Buchautor Gerald Wüchner beschrieb Hildebrandt als jemanden, der ihn immer wieder zu Dingen gebracht habe, die er gar nicht habe tun wollen. Dass er nun seit Jahren während der Herzwochen auf Kreta den Teilnehmern die mediterrane Küche näherbringe und zudem seit 13 Jahren diesbezüglich mit der Deutschen Herzstiftung zusammenarbeite, sei auf Anregung von Hildebrandt entstanden. Oberärztin der Klinik, Dr. Beate Schwarze, wies in ihrem Vortrag auf die Vorteile von Bewegung hin und stellte das Kardiotrekking vor, das heuer zum zehnten Mal vom Chiemsee an den Königssee startet. Prof. Helmut Milz aus Marquartstein nannte Hildebrandt einen „Tausendsassa“, der auch in Zukunft nicht zu bremsen sei. „Sein Herz ist groß und schlägt für alle“, so sein Fazit. Der ehemalige Patient, Dr. Karl Ulrich vom Süddeutschen Verlag München, lobte seine direkte Art und die von Diplomatie freie Gelassenheit, mit der er seinen Patienten mitteile, was sie zu tun und was zu lassen hätten. Wenige Mediziner widmeten sich der derart der Vorbeugung. Seine neue Idee, „Prävention cool zu machen“, sei bahnbrechend. Der Schlussredner, Prof. Martin Grambow vom Bayerischen Umweltministerium, erfüllte schließlich Hildebrandts Wunsch nach einem Sachvortrag, indem er die Natur und Umwelt als sechsten Pfeiler zu Hildebrandts Fünf-Säulen-Programm für ein gesundes Herz vorstellte.

Bericht: Petra Wagner

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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