Wenn ein Spielefest einem Leitgedanken folgt, kann es ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligte werden. Alle zwei Jahre kommen die Schüler der Grundschule und die Kinder des Kindergartens und Waldkindergartens zusammen, um den Vormittag gemeinsam mit Spielen zu verbringen.
Aber um 118 Kinder zu koordinieren braucht es eine gute Vorbereitung und Organisation. Federführend hat sich die Konrektorin der Grundschule Bärbel Schmalfuß mit den Mitarbeiterinnen der beiden Kindergärten zusammengesetzt und einen Plan für acht Kinder-Gruppen für acht Spielstationen ausgearbeitet. Es gab diverse Spiele, die die unterschiedlichen Fähigkeiten der Kinder wie Kreativität, Geschicklichkeit und Körperbeherrschung herausforderten. Insbesondere sollte die soziale Interaktion gefördert werden. Am Tag vor dem Fest haben sich die Kinder und ihre Betreuer getroffen, um sich als acht „Familien“ kennenzulernen.
Für jede Familie gab es Gruppenführer von den Schulkindern, sie haben sich am Festmorgen getroffen, alle hatten eine Familien-Farbe mit Bändchen am Arm und ein dickes Tau, an dem sich dann die rund 15 Kinder festgehalten haben und von den Gruppenführern von Station zu Station geführt wurden. Dort haben die Grundschüler den Ablauf erklärt und geholfen, dass auch die Kleinsten die Aufgaben bewältigen konnten und am Schluss wieder alle „am Tau“ waren. Das wurde mit soviel Begeisterung und auch Verantwortungsgefühl von den Großen ausgeführt, dass sich die Kleinen ganz sicher und geborgen fühlen konnten. So konnten wirklich alle Beteiligten großen Spaß haben und ein echtes Familiengefühl entwickeln. Ein gutes Beispiel war das „Turmbauen“ aus Holzstäben in zwei Gruppen, es ging nicht darum, wer den höchsten Turm bauen kann, sondern um das gemeinsame Ausbalancieren, damit der Turm nicht umfällt, das war eine Freude zu beobachten, wie schnell sich die kleinen und großen Kinder untereinander verständigt und die Aufgaben verteilt haben, um einen stabilen Turm zu erschaffen. Es gab kein „besser, schneller, weiter“, kein Konkurrenzgefühl, sondern Miteinander schaffen wir die Aufgaben und haben Spaß zusammen.
Text und Fotos: Sybilla Wunderlich
-auf einem dicken Tau zu balancieren ist gar nicht einfach, aber mit der Hand der Großen geht es auch für die Kleinen
-ein Turm wird zusammen errichtet
– sich durch einen Reifen winden, ohne die Hände der Partner los zu lassen