Leitartikel

Katharinen-Gottesdienst in Prien – Dank und Sorgen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zu Ehren der Markt-Heiligen von Prien, der Heiligen Katharina von Alexandrien wurde auch heuer in der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ ein Fest-Gottesdienst gefeiert. Pfarrgemeinde und politische Gemeinde pflegen seit vielen Jahren diese Tradition gemeinsam, heuer coronabedingt eingeschränkt in der Anzahl der Teilnehmer und erstmals ohne die sonst übliche weltliche Zusammenkunft im Anschluss an den Gottesdienst. Die musikalische Gestaltung der festlichen Feier lag in bewährten Händen von Organist Bartholomäus Prankl und bei Mitgliedern des Priener Kirchenchores.

Kaplan Joshy erinnerte in seiner Begrüßung an die wegen ihres Glaubens hingerichtete Heilige Katharina, er begrüßte besonders die Bürgermeister Andreas Friedrich und Michael Anner junior sowie die Ehrenbürgerin Renate Hof, die Ehrenbürger Michael Anner senior und Hans-Jürgen Schuster und er erbat von der Heiligen Katharina gerade in diesen Corona-Zeiten den Schutz für die Priener. Dieser Wunsch wurde auch in den Lesungen und Fürbitten, vorgetragen von Gemeinderätin Rosi Hell, zum Ausdruck gebracht. Die Predigt zum Katharinentag nahm Gemeindereferent Werner Hofmann zum Anlass, einen Blick in die Geschichte zu richten, aber auch kritisch nach vorne zu schauen. „Wir tragen in Prien in unserem Wappen das Rad der Heiligen Katharina und zwei Bischofsstäbe, die auf die Herrschaft des Augustiner Chorherrenstiftes auf Herrenchiemsee verweisen. Zwei der drei Wappensymbole deuten also auf die Kirche, hoffentlich auch auf den Glauben dahin“ – diesem Beginn folgen noch diese Sätze: „Wenn ich mir die Wirklichkeit von Prien heute ansehe, kann ich diese große Bedeutung der Kirchen nicht mehr erkennen. Der Pfarrer von Prien ist heute auch Pfarrer von Greimharting und Rimsting, von Hittenkirchen und Wildenwart, von Bernau sowie von Bad Endorf, Antwort und Stephanskirchen in zwei großen Pfarrverbänden, das muss man akzeptieren und verstehen“. Nach vorne schauend sagt Werner Hofmann: „Und er wird noch weitere Veränderungen kommen: die Erzdiözese München-Freising hat errechnet, dass in 10 Jahren ein Drittel weniger Priester, Diakone, Pastoralreferenten/Innen, Gemeindereferenten/Innen da sein werden. Für unser Dekanat Chiemsee heißt das nach derzeitigen Aussichten: für das ganze Dekanat gibt es dann vier hauptamtliche Priester und einen hauptamtlichen Gemeinde- oder Pastoralreferenten. Wer wird dann die zwei kirchlichen Plätze im Wappen von Prien ausfüllen?“.

Die Umbruchszeit beschreibt Werner Hofmann mit weiteren Worten und Zahlen wie folgt: „1.485 Katholiken, das sind 30 Prozent der in Prien gemeldeten ca. 5.000 Katholiken, gingen bei der Priener Pfarrgemeinderatswahl an die Urne – das ist ungenügend“. Erfreulich und ermuntert dagegen ist nach seinen Worten die Verantwortungsbereitschaft für die Ehrenamtlichkeit in der Priener Pfarrgemeinde. „Wir bilden zum Beispiel gerade in einem Ehrenamtlichkeitskurs zehn Menschen aus, die Verantwortung übernehmen wollen. Wortgottesdienstleiter gibt es seit über 20 Jahren in Prien, noch länger besuchen Menschen die Kranken im Krankenhaus, im Altenheim oder Zuhause“. Passend dazu passte das Schlusswort von Pater Joshy, der sich für alle Dienste in der Kirche und für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Prien mit einem „Vergelt´s Gott“ bedankte.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke vom Katharinen-Gottesdienst in Prien

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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