Freizeit

Kardiotrekking in Sachrang

„30000 Schritte habe ich heute auf dem Weg zwischen Aschau und Sachrang gemacht, sagt meine App, nass geworden bin ich – trotz moderner Outdoor- und Wanderbekleidung – bis auf die Haut, die Stiefel sind nass und haben gescheuert, aber es hat sich rentiert: ich habe meinen inneren Schweinehund besiegt und bin nicht in den Besenwagen gestiegen und zum Zielpunkt gefahren“, freute sich eine Teilnehmerin des zehnten Kardiotrekkings von Dr. Ulrich Hildebrandt im Hotel zur Post in Sachrang. Zusammen mit 30 anderen ehemaligen Herzpatienten legte sie die erste Tagesetappe des Kardiotrekkings zurück, das die Teilnehmer in neun Tagen vom Chiemsee – über Sachrang, den Wilder Kaiser, die Kitzbühler Alpen und die Tauern – nach Bruneck in Südtirol bringen wird. Kurze Gesprächsrunden, Impulse und Vorträge zu Gesundheit, Herz und Seele, Geschichte, Kultur und Umwelt sollen den Teilnehmern während der Tour – neben der Freude am Wandern und Genießen – auch die Möglichkeit zur Sensibilisierung für eine wertschätzende und bewusste Lebensgestaltung bieten.

Dr. Hildebrandt erklärte den Sinn seines Kardiotrekkings: „Als Chefarzt der Kardiologischen Abteilung der Klinik St. Irmingard in Prien habe ich vor 25 Jahren in Verbindung mit meiner klinischen Tätigkeit das europäische Netzwerk Health Promoting Hospitals der WHO mit aufgebaut. In diesem Rahmen ist es uns gelungen, in Analogie zu einem amerikanischen Projekt gemeinsam mit Kardiologen, Psychologen und Therapeuten aus verschiedenen Herzzentren ein umfangreiches Konzept für mehr Nachhaltigkeit in der kardiologischen Rehabilitation und Prävention zu entwickeln. Dabei haben wir zunächst Lebensstilseminare als Herzwochen im Kloster Frauenchiemsee gestartet, im weiteren in Verbindung mit der mediterranen Küche Herzwochen auf Kreta und seit zehn Jahren führen wir mit einem Team aus Ärzten und Therapeuten einmal im Jahr für 30 Patienten unser Kardiotrekking vom Chiemsee zum Königssee durch, um den Herzpatienten und auch gesunden Teilnehmern und ihren Lebenspartnern wieder mehr Selbstvertrauen bei körperlicher Aktivität und insbesondere beim Berggehen zu vermitteln“. Das Kardiotrekking nach Südtirol stelle Krönung und Abschluss der Reihe dar.

Bürgermeister Peter Solnar begrüßte die Teilnehmer aus ganz Deutschland im Bergsteigerdorf Sachrang und gab einen kurzen Abriss über den Ort und die Gemeinde Sachrang in der Vergangenheit und in der Gegenwart sowie seinen berühmtesten Sohn, den Müllner Peter von Sachrang. Ausführlich beschrieb er den Gästen die Kriterien für das Bergsteigerdorf und wie die Sachranger nach anfänglichem Fremdeln mit dem Begriff sich langsam in die Gegebenheiten einfinden. „Ohne den Bürger oder gegen seinen Willen können wir nichts erreichen“. Er wünschte den Bergsteigern für die nächsten Tage gutes Bergwetter und empfahl, die marode Ausrüstung unverzüglich durch geeignetes Schuhzeug und wasserfeste Funktionsbekleidung zu ergänzen. „Auf 2700 Metern Seehöhe kann es in den nächsten Tagen schon einmal Schnee geben“.

Bericht und Foto: Heinrich Rehberg – Bildunterschrift: Dr. Ulrich Hildebrandt der Organisator des zehnten Kardiotrekkings mit seiner Frau Doris im Hotel zur Post in Sachrang

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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