Ukraine- & Nothilfe

Junge Rosenheimer unterwegs an die slowakisch-ukrainische Grenze

Die jungen Rosenheimer Jonah Werner und Fabian Artmann waren am Sonntag mit Hilfsgütern unterwegs an die slowakisch-ukrainische Grenze und nahmen 5 hilfesuchende Frauen und ein 14-jähriges Mädchen zurück mit nach Deutschland.

Vergangenen Donnerstagabend entschieden sich Jonah Werner und Fabian Artmann auf Initiative von Jonah spontan mit Hilfsgütern an die Grenze Uzhhorod-Vyšné Nemecké zwischen der Slowakei und der Ukraine zu fahren. Kurz danach starteten sie einen Aufruf für Hilfsgüter auf deren Social-Media-Kanälen und sammelten innerhalb kurzer Zeit enorm viele Spenden (Medikamente, First-Aid-Kits, haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikel). Überwältigt von der Spendenbereitschaft starteten die zwei Rosenheimer mit dem vollbeladenen Bus, gestellt vom Ski Club Aising-Pang, am Sonntag um 16.00 Uhr Richtung Grenze. Sie entschieden sich für den Grenzübergang Uzhhorod-Vyšné Nemecké, da sie bereits über einen Münchner Stadtrat einen Kontakt zu einer ukrainischen Frau aus Odessa hatten, die bereits, nach einer 20h-Zugfahrt innerhalb der Ukraine, im Camp an der slowakischen Grenze auf die Jungs wartete. Sie organisierte im Zug und im Camp 5 weitere hilfesuchende, welche nach Deutschland wollten. In der Nacht um 2:45 Uhr erreichten die Jungs mit einem recht mulmigen Gefühl den Grenzübergang und konnten durch einen geteilten Live-Standort direkt die 5 Hilfe suchenden Frauen und das 14-jährige Mädchen in Empfang nehmen. Die Spenden wurden sofort an das Rote Kreuz der Slowakei übergeben. Nach 1h an der Grenze starteten die Jungs um 3:45 Uhr mit sechs Ukrainerinnen und einem Hund im Bus die Rückreise nach Deutschland. Nachmittags erreichten sie gemeinsam überglücklich Deutschland.

Gezeichnet von dem Erlebten planen die zwei Jungs weitere Hilfsaktionen und Fahrten für die Ukraine.

Jonah Werner schrieb abschließend auf Social Media: „1000 Worte können nicht beschreiben, was Fabian und ich die letzten 24 Stunden und knapp 2200 km erlebt haben. Spontan sind wir an die slowakisch-ukrainische Grenze gefahren und haben 6 Frauen im Alter von 14-50 Jahren mit nach München genommen. Frauen, die genauso gut unsere Nachbarinnen, Freundinnen oder Verwandte hätten sein können. Liebevolle, unendlich dankbare Menschen, die aufgarund von Krieg alles zurückgelassen und verloren haben und trotzdem Fabian und mich die komplette Fahrt von der Grenze bis nach München zum Lachen gebracht haben. Wie können nur so viel Traurigkeit, Dankbarkeit und Spaß innerhalb eines Tages zusammenfallen. Ich danke ALLEN, die gespendet und uns unterstützt haben, die Fabian und mich im Livestream wach gehalten haben und, obwohl wir echt ein mulmiges Gefühl und Angst hatten, in unserem Vorhaben unterstützt haben. Gemeinsam sind wir stärker als jeder Diktator, jede Armee und jeder Krieg! DANKE.“

Fabian Artmann schrieb abschließend auf Social Media: „Die letzten 24 Stunden und die 2000 gefahrenen Kilometer waren einer der schönsten, aber auch einer der traurigsten Erlebnisse in meinem Leben!

Bericht & Fotos: Fabian Artmann

Redaktion

Rainer Nitzsche

Als Webseiten-Entwickler bin ich für die Gestaltung und den technischen Betrieb dieser Plattform verantwortlich und versuche, die Seite ständig aktuell und zeitgemäß zu halten.

Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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