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Johanniter geben Tipps zum Umgang mit Zecken

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die gefahrlichen kleinen Blutsauger werden aktiv, sobald es warm genug ist: Zecken beginnen bereits ab einer Temperatur von acht Grad Celsius, sich auf die Wirtssuche zu machen. Je warmer es ist, desto groser wird das Risiko, eine Zecke aufzusammeln. Das kann gefahrlich werden, denn die Spinnentiere konnen riskante Krankheiten ubertragen: die sogenannte Fruhsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Gelenk- und Muskelentzundung Lyme-Borreliose. Die Johanniter geben Tipps zum wirksamen Zeckenschutz.

Kontakt mit Zecken möglichst vermeiden

Zecken halten sich vor allem in Waldern, hohem Gras, Gebusch oder feuchtem Laub auf. Anders als viele Menschen glauben, lassen sie sich nicht von Baumen fallen, sondern werden abgestreift oder klettern von unten auf Tiere oder Menschen. Dann suchen sie nach einer geeigneten dunnhautigen Stelle, um sich mit ihrem Mundwerkzeug fest zu bohren. Zum Schutz gegen einen Zeckenstich sollte man Gebusch und hohes Gras meiden. Geschlossene, lange Kleidung kann verhindern, dass eine Zecke an den Korper gelangt.

Gründliche Kontrolle nach Aufenthalt im Grünen

Nicht immer lasst sich der mogliche Kontakt mit den spinnenartigen Parasiten vermeiden – etwa bei einem Picknick im Grunen oder bei einem Ausflug zum Badesee. „Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte man die Kleidung komplett ablegen und den Korper grundlich absuchen. Das gilt insbesondere fur Kinder, die sich bevorzugt drausen aufhalten“, erklart Thomas Fuchs, Ausbildungsleiter der Johanniter in Wasserburg. „Zecken bevorzugen warme Korperregionen wie Achselhohlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf“.

Wenn es passiert ist: Zecke so schnell wie möglich entfernen

Ein Zeckenstich ist kein Grund zur Panik. „Vor Borreliose schutzt man sich am besten, indem man die Zecke zugig entfernt”, so Fuchs. „Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde.” Idealerweise hebelt man die ungebetenen Gaste mit einer Pinzette oder mit einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung heraus. Hierzu fasst man die Zecke moglichst nah der Haut im Kopfbereich und zieht sie vorsichtig und gerade heraus. Im Anschluss muss die kleine Wunde an der Stichstelle desinfiziert werden. In keinem Fall sollte man versuchen, die Zecke mit Klebstoff, Ol oder anderen Mitteln zu ersticken, da das Tier im Todeskampf vermehrt Flussigkeit absondert und die Gefahr einer Infektion dadurch nur steigt.

Hinweise auf Borreliose erkennen

Haben es die Borreliose-Erreger doch in den menschlichen Korper geschafft, bildet sich meist ein rotlicher Hof an der Einstichstelle, der sich langsam ausbreitet. Dann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen. Haufig tritt die Rotung erst ein paar Tage nach dem Stichzeitpunkt auf. „Die Diagnose ist nicht immer einfach“, sagt Fuchs. „Manchmal bleibt die Rotung aus. Auch bei grippeahnlichen Symptomen wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen oder geschwollenen Lymphknoten sollte man einen Arzt konsultieren.“ Die Lyme-Borreliose kann unbehandelt zu Nervenlahmungen, Gelenk- oder Herzmuskelentzundungen fuhren.

Impfung schützt vor FSME

Das zugige Entfernen der Zecke schutzt jedoch nicht vor den Erregern fur FSME, einer fieberhaften Erkrankung, bei der es zu einer Entzundung von Gehirn und Hirnhauten kommen kann. Diese tragen Zecken in einigen Regionen Deutschlands in den Speicheldrusen und ubertragen sie daher bei einem Stich sofort. Die Johanniter empfehlen Menschen, die in Risikogebieten wohnen oder Urlaub machen, ihren Impfschutz schon jetzt zum Saisonauftakt zu uberprufen. Fur den Aufbau des Impfschutzes gegen FSME sind drei Impfungen notig. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten. Etwa zwei Wochen danach besteht fur einige Monate der Schutz. Um die Immunisierung abzuschliesen, ist eine dritte Impfung nach neun bis zwolf Monaten notig. Der Schutz besteht dann fur mindestens drei Jahre. Die Kosten fur die Impfung werden in Bayern in der Regel von den Krankenkassen ubernommen.

Zecken die rote Karte zeigen

Ab sofort verschicken die Johanniter in Wasserburg kostenfrei eine rote Zeckenkarte, die nach einem Zeckenbiss hilft, den Blutsauger zu entfernen – solange der Vorrat reicht. Die Zeckenkarte kann telefonisch unter 0800 0 19 1414 (gebuhrenfrei) oder per Mail an wasserburg@johanniter.de bestellt werden.

Bericht und Foto: Johanniter, Wasserburg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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