Land- & Forstwirtschaft

JHV bei der Jagdgenossenschaft Wildenwart

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Vor 36 Jahren haben Hans Höhensteiger und ich zum ersten Mal das Wildenwarter Revier gepachtet und die gesamten Jahre ist es mit den Jagdgenossen gut gelaufen, da wir miteinander und nicht gegeneinander arbeiteten. Wir Jäger und Waldbauern reden ständig miteinander und arbeiten gut zusammen, wir vertragen auch Kritik, solange sie sachlich bleibt“, so der Wildenwarter Jagdpächter Fritz Fuihl bei der Jagdversammlung in der Schlosswirtschaft. „In diesem Jahr wird das Revier neu vergeben, die bisherigen Jäger möchten sich noch einmal für weitere neun Jahre bewerben“. Fritz Fuihl bedankte sich bei den Waldbauern für die gute Zusammenarbeit zwischen den Jagdpächtern und den Waldbauern in den letzten vier Jagdperioden. Das gemeinsame Ziel von Jägern und Waldbauern bleibe es den Wildbestand und den Waldbestand im Wildenwarter Revier in einem ausgeglichenen Verhältnis zu erhalten. Der Absatz des Wildbrets sei zu keiner Zeit ein Problem gewesen, Qualitätsware erziele überall gute Preise. Fuihl dankte den Waldbauern für die gute Zusammenarbeit und das Verständnis für die Sorgen der einheimischen Jäger; das sei beileibe nicht in allen Jagdrevieren der Region selbstverständlich. Der Abschussplan wurde mit 49 Stück Rehwild zu 107 Prozent übererfüllt.

Der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft Vorstand Hans Bauer erklärte, dass die Vergabe der Jagd für die kommenden neun Jahre bei einer eigens einberufenen Versammlung der Jagdgenossen im März erfolgen werde. Im kommenden Jahr sind turnusmäßig die Vorstandswahlen für die nächsten fünf Jahre vorgesehen. Er bat die Versammlung sich bereits im Vorfeld Gedanken über geeignete Kandidaten zu machen. Bauer informierte die Versammlung, dass durch den Ankauf von Grundstücken eine Eigenjagd für Schloss Wildenwart entstanden sei. Die anwesende Herzogin Elizabeth in Bayern nannte dies eine behördliche Maßnahme, die an den bestehenden Verhältnissen in Wald und Flur nichts ändern solle. „Wir werden uns in aller Ruhe zusammensetzen und uns über die künftige Nutzung des Wildenwarter Reviers einschließlich aller Grundstücke des Schlosses unterhalten“. Hans Bauer wies darauf hin, dass die Verbissschäden an einigen Stellen im Revier seit drei Jahren leicht angestiegen seien. Bei einer Waldbegehung, zusammen mit dem Förster, stellten die Beteiligten Schäden fest, die sie mit Verbiss in ausgesprochen ruhigen Teilen des Reviers in den schneereichen Zeiten erklärten.

Schriftführer Josef Held und Kassenfrau Irmgard Aicher zeigten in ihren ausführlichen Rechenschaftsberichten auf, dass die Tätigkeiten des Vereins musterhaft geführt werden. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt brachte die Jagdgenossenschaft unter der Federführung von Irmgard Aicher das bestehende Jagdkataster auf den aktuellen Stand, für das 440 Seiten starke Werk mussten 180 Euro bezahlt werden. Die beiden Kassenprüfer Thomas Stangl und Ulrich Fischer empfahlen der Versammlung die Entlastung der gesamten Vorstandschaft.

Jagdvorstand Hans Bauer wies darauf hin, dass die gemeinsamen Maschinen der Jagdgenossenschaft an den bekannten Verleihstationen durch alle Mitglieder gegen Entgelt in Anspruch genommen werden können. Er bat die Versammlung die ausgeliehenen Maschinen und Geräte unmittelbar nach der Benutzung gereinigt und funktionsfähig zurückzustellen. Die beiden Wildenwarter Jagdpächter Fritz Fuihl und Georg Schweiger luden abschließend alle zum Jagdessen ein. Christoph Gelder servierte den Jagdgenossen und den Altenteilern das traditionelle Rehragout in der Wildenwarter Schlosswirtschaft.

Bericht: Heinrich Rehberg

Foto: Hötzelsperger – Bildunterschrift: Jäger und Jagdpächter von Wildenwart laden einmal im Jahr Schüler der Wildenwarter Grundschule zu einem „Tag des Waldes“ ein

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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