Auch wenn der Wettergott diesmal kein Einsehen hatte und der Jahrtag des Trachtenvereins „Edelweiß“ Neubeuern nicht auf dem Marktplatz gefeiert werden konnte, prägten Gemeinschaftssinn, Verbundenheit in der Trachtensache sowie die Pflege von Tradition und Brauchtum das festliche Geschehen.
Christi Himmelfahrt – nicht der sogenannte „Vatertag“ – ist seit jeher ein fester Termin des Vereins, um Dank zu sagen, um Beistand zu bitten und der Verstorbenen zu gedenken. Im Mittelpunkt der Messfeier stand in diesem Jahr die Segnung des neuen Feldkreuzes – ein sichtbares Zeichen der langjährigen Vereinsgeschichte. Die Messe wurde von Pfarrer Christoph Rudolph zelebriert und vom Kirchenchor unter Leitung von Pia Hausner musikalisch eindrucksvoll begleitet. In seiner Predigt verband der Geistliche das Geschehen des Tages, die Himmelfahrt Jesu, mit dem Weg, den der Verein in seiner langen Geschichte gegangen ist.
Das bisherige Feldkreuz, das der Verein zu seinem 100-jährigen Bestehen im Jahr 2002 an zentraler Stelle zwischen Altenmarkt und Neuwöhr errichtet hatte, war durch einen Verkehrsunfall zerstört worden. Das neu geschaffene Kreuz, das dem ursprünglichen in der Gestaltung entspricht, soll in den kommenden Tagen in unmittelbarer Nähe seines alten Standorts aufgestellt werden. Bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal, das derzeit erneuert wird, mahnte Vorstand Manfred Karl: „Lasst uns um den Frieden beten und sorgen.“ Die Bilder der nahen Kriegsfront sollten ein mahnendes Zeichen sein. Den gefallenen, vermissten und verstorbenen Vereinsmitgliedern galt das Spiel vom „Guten Kameraden“ sowie drei Böllerschüsse. Wie man zuvor gemeinsam unter den Klängen der Musikkapelle Neubeuern in den Markt eingezogen war, führte der Weg anschließend zur weltlichen Feier im Gasthaus Ellmaier in Altenbeuern. Der Vorstand zeigte sich beim Blick in den vollbesetzten Saal erfreut über die große Anteilnahme am Vereinsgeschehen: Jung und Alt feierten gemeinsam – jede Generation sei wichtig, so Manfred Karl. Die Teilnahme des Patenvereins aus Altenbeuern sowie die Anwesenheit von Bürgermeister Christoph Schneider, seinem Amtsvorgänger Josef Trost und Altbürgermeister Hans-Jürgen Tremmel unterstrichen die Verbundenheit innerhalb der Gemeinde. So könne das Vereinsleben in die Zukunft getragen werden. Stolz zeigte sich der Verein über die nachwachsende Generation, die sich mit einem bunten Reigen präsentierte. Der Trachtenverein zählt rund 420 Mitglieder; auch das Beurer Gwand und das Theaterspiel sind fester Bestandteil des Vereinslebens.
Eine Reihe von Ehrenmitgliedern verfolgte die Ehrungen langjähriger Mitglieder: Für 25 Jahre Vereinstreue wurden sechs Mitglieder geehrt, für 40 Jahre sieben Mitglieder. Seit 50 Jahren gehören Annemarie Jell (Hochwind), Cäzilia und Notburga Purainer sowie Maria Unterhuber dem Verein an. Eugenie Fischbacher, Sebastian Fritz, Georg Hönig und Maria Poll (geb. Purainer) sind seit 60 Jahren Mitglieder. Marianne Peisl blickt auf 75 Jahre Vereinszugehörigkeit zurück, konnte jedoch aufgrund ihres entfernten Wohnorts nicht anwesend sein.
Bericht und Bilder: Thomas Schwitteck