Kirche

Heuer ungewohnter Palmsonntag

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Erstmals in der langen Kirchengeschichte kann die Palmweihe am Palmsonntag nicht in der Gemeinschaft und in der Kirche gefeiert werden. Aufgrund der Corona-Krise werden zwar Palmbuschen gebunden werden, die Weihe in den Kirchen ist jedoch ohne Gottesdienst und Zusammenkunft. Die Nutzung der Palmzweige im hauseigenen Herrgottswinkel oder an sonstig wichtig Plätzen in der Wohnung ist jedoch nach wie vor möglich.

Informationen zum Palmsonntag:

Der Palmsonntag (lateinisch Dominica in Palmis de passione Domini für die römisch-katholische Kirche; Palmarum für die evangelische Kirche) ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit und der Sonntag vor Ostern. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, die in der evangelisch-lutherischen Kirche auch Stille Woche genannt wird. Die Große Woche bzw. Heilige Woche der katholischen und der orthodoxen Tradition umfasst darüber hinaus auch Ostern.  Am Palmsonntag wird des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem gedacht. Zum Zeichen seines Königtums jubelte das Volk ihm zu und streute dem nach Jerusalem Kommenden Palmzweige (Joh 12,13–15 EU, Mt 21,1–11 EU, Lk 19,28–40 EU). Palmen wurden vielerorten als heilige Bäume verehrt, waren etwa in Delos dem Apollon heilig. Im Mittelmeerraum galten sie von alters her als Sinnbild des Lebens und des Sieges, in Israel insbesondere auch das Symbol für die Unabhängigkeit und den siegreichen König (1 Makk 13,51 EU; 2 Makk 14,4 EU). Deshalb stellte der so gestaltete Einzug in Jerusalem auch für die Römer eine besondere Provokation dar. Der Esel wiederum war nach Sach 9,9 EU ein Sinnbild des gewaltlosen Friedenskönigs und der Bescheidenheit.

Der Ursprung der christlichen Palmsonntagsfeier geht wohl auf die Liturgie von Jerusalem zurück, wo man die einzelnen Ereignisse des Leidensweges Jesu in eigenen Feiern und Riten nachbildete. In der lateinischen Kirche war die liturgische Feier von Palmweihe und Palmprozession am Palmsonntag seit der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts allgemein üblich.[1] fDie Palmweihe gehörte früher, bevor sie in vielen Gegenden auf den Palmsonntag verlegt wurde, zu den heidnischen Ostergebräuchen. Die geweihten Zweige sollten nicht nur das Haus bis zur nächsten Erneuerung vor Blitz und Feuersgefahr schützen, sondern sie wurden auch mit den Schalen der Ostereier und den Kohlen der Osterfeuer in den Ecken der Felder eingesteckt oder vergraben, um diese fruchtbar zu machen.[2]

Quelle: wikipedia

Bildunterschrift: Aufgrund der derzeitigen Situation werden Palmbuschen zum Teil für soziale Zwecke angeboten

Anhang: Gebete zum Palmsonntag

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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