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Haus der Bayerischen Geschichte: Eröffnung neuer Ausstellung

In drei Tagen wird die Bayerische Landesausstellung 2019/2020 „Hundert Schätze aus tausend Jahren“ feierlich von Ministerpräsident Dr. Markus Söder eröffnet. Sie ist vom 27. September 2019 bis zum 8. März 2020 im Donausaal des neuen Museums in Regensburg zu sehen.

Die Landesausstellung führt die Besucherinnen und Besucher zurück in die fernere Vergangenheit vom 6. Jahrhundert bis in die Zeit um 1800. Damit schließt sie an die Dauerausstellung „Wie Bayern Freistaat wurde und was ihn so besonders macht“ an, die die Geschichte des modernen Bayern von 1800 bis in die Gegenwart erzählt.

Auf etwa 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erlebt man in der Landesausstellung anhand von 100 hochrangigen Exponaten die historischen Entwicklungen aus den bayerischen Regionen. „Jetzt kann man im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg die bayerische Geschichte komplett erleben. Ich freue mich, dass wir mit der Landesausstellung Prunkstücke aus Weltmuseen versammeln“, so der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Dr. Richard Loibl.

Die ausgewählten Objekte erzählen ihre eigenen Geschichten und ermöglichen aufregende Blicke in frühere Epochen. Der Bogen wird dabei von goldglänzenden Schätzen und einmaligen Kunstwerken bis hin zum Alltagsobjekt gespannt, das vieles über die damalige Lebenswirklichkeit aussagt.

Von der Lex Baioariorum bis zum Planetariumsmodell

In zehn Abteilungen, die vom Früh- und Hochmittelalter bis in die Zeit der Französischen Revolution reichen, werden seltene und einmalige Schaustücke präsentiert. Sie zeugen von großen Erfindungen und mysteriösen Verbrechen, sie berichten von Kaisern und Herzögen, Luxus und Pracht, künstlerischen Leistungen und wissenschaftlichen Errungenschaften.

So manches Exponat gibt Rätsel auf, wie die ledernen Stiefel einer Moorleiche, die Spekulationen über den Grund der Moorbestattung eröffnen. Geheimnisse birgt auch das bemalte Walschulterblatt aus dem oberbayerischen Kloster Polling, das eine venezianische Hafenszene zeigt und vermutlich die weitreichenden Handelsbeziehungen seines Auftraggebers darstellt. Das berühmte Dürer-Porträt von Jacob Fugger beeindruckt bis heute die Betrachter durch die entschlossenen Gesichtszüge des erfolgreichen Kaufmanns. Spektakulär ist der von Engeln auf Wolken getragene Lukasaltar, der eine Ikone aus dem Mittelalter umrahmt. Eine historisch besonders interessante Figur ist der große Löwe, der über zwei Röhren im Maul die Nürnberger Bevölkerung 1649 mit Gratiswein versorgte.

Eine Handschrift der Lex Baioariorum ist nicht nur ein bedeutendes Gesetzeswerk, sondern sie gewährt auch Einblicke in das frühmittelalterliche Volksrecht der Bayern. Ein metallener Dietrich belegt die Taten eines Langfingers im 16. Jahrhundert und ein Planetarium, das Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz erworben hatte, steht für fürstliche Wissenschaftsbegeisterung im 18. Jahrhundert. Medienstationen sowie Tast- und Riechstationen ermöglichen weiterführende Erschließungen mit allen Sinnen.

Zehn biografische Skizzen

Ergänzt wird die 100-Objekte-Schau durch zehn medial inszenierte biografische Skizzen von Menschen aus den jeweiligen Epochen. Sie bilden gleichsam die Gesichter ihrer Zeit: Bajuwarin, Tempelritter, jüdische Ärztin, Täuferin, Kaufmann, Söldner, Nachtwächter, Bauerntochter, Spiegelbeleger und Dorfgeistlicher begleiten die Besucherinnen und Besucher in die Vergangenheit und schildern über ihre Biografie und aus ihrer persönlichen Sicht den Lauf der Welt. Es geht also auch um „Geschichten von Menschen“ – begleitend zu den 100 Glanzobjekten.

Attraktive Umgebung

Die Bayerische Landesausstellung „Hundert Schätze aus tausend Jahren“ findet im neuen Museum am Donaumarkt inmitten der historischen Altstadt Regensburg statt, die seit 2006 zum UNESCO Welterbe zählt.

„Der Besuch der Landesausstellung kann nicht nur mit der Dauerausstellung des Museums verknüpft werden, sondern auch mit einem Rundgang zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt“, empfiehlt Projektleiter Dr. Rainhard Riepertinger. Das Museumsgebäude liegt an der Donau in Blickkontakt zur Steinernen Brücke und zum Dom. Der Ausstellungsort eröffnet viele zusätzliche Möglichkeiten, die alte „Hauptstadt Bayerns“ zu erleben und im Museum die neuere Geschichte des Freistaats Bayern kennenzulernen.

Engagement der Förderer und Partner

Die Bayerische Landesausstellung 2019/2020 wird maßgeblich von Partnern und Förderern unterstützt: dem Bayernwerk, dem Freundeskreis des Hauses der Bayerischen Geschichte, der Bayerischen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Regensburg. Medial werden die „Hundert Schätze aus tausend Jahren“ begleitet von Bayern 2, der Mittelbayerischen Zeitung und TVA. Ohne sie alle wäre ein solches Projekt nicht realisierbar.

Genauere Informationen über die Ausstellung gibt es unter www.hdbg.de/museum.

Bericht: Haus der Bayerischen Geschichte

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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