Tourismus

Gschnitztal in Tirol wird Bergsteigerdorf

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Neben St. Jodok mit dem Schmirn- und Valsertal, das seit 2013 Bergsteigerdorf ist, wird das Gschnitztal ab 2019 das zweite Bergsteigerdorf in der Tourismusregion Wipptal sein. Dies bestätigt die Positionierung des Wipptales, mit den unberührten Bergtälern einen naturnahen, nachhaltigen Bergtourismus anzustreben und weiter zu entwickeln.

Das westliche Seitental des Wipptals mit den Orten Trins und Gschnitz konnte die strengen Kriterien der Bergsteigerdörfer erfüllen und wurde im November 2018 gemeinsam mit dem slowenischen Ort Luce ausgewählt, im nächsten Jahr dem internationalen Netzwerk der Bergsteigerdörfer beizutreten. Damit entscheiden sich die Gemeinden, gemeinsam mit den Alpenvereinen auf einen nichttechnisierten, authentischen und umweltschonenden Bergtourismus hinzuarbeiten.

Als Ausgangspunkt für sieben Dreitausender und viele weitere anspruchsvolle Berg- und Skitouren in den Stubaier Alpen, die Gschnitztaler Hüttentour und einige Klettersteige bietet das Gschnitztal mit seinem majestätischen Talschluss die besten Voraussetzungen für Bergsteiger. Das Seitental des Wipptals konnte sich eine außergewöhnliche Biodiversität und unberührte landschaftliche Kleinode erhalten. Die Gemeinden Trins und Gschnitz sehen im Beitritt zu den Bergsteigerdörfern die Chance, sich ihren authentischen Charakter zu erhalten und das alpinistische Potential des Tals hervorzuheben.

Der offizielle Beitritt erfolgt mit der Beitrittsfeier am 05. Mai 2019 in Trins, bei der sich die Gemeinden zur Philosophie der Bergsteigerdörfer der Alpenvereine bekennen.  Neben St. Jodok mit dem Schmirn- und Valsertal, das seit 2013 Bergsteigerdorf ist, wird das Gschnitztal das zweite Bergsteigerdorf in der Tourismusregion Wipptal sein. Dies bestätigt die Positionierung des Wipptales, mit den unberührten Bergtälern einen naturnahen, nachhaltigen Bergtourismus anzustreben und weiterzuentwickeln.

Im Winter punktet das Gschnitztal vor allem mit seinem Langlaufangebot. Sowohl Skater als auch klassische Läufer finden ca. 30 km bestens gepflegte Loipen vor, die ohne Gebühr zu benützen sind. Ein geräumter Winterwanderweg verläuft am Talboden von Steinach bis nach Gschnitz. Für Schneeschuhwanderer und Skitourengeher gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, die idyllische Winterlandschaft aktiv zu erkunden.

Allgemeine Information:

Bergsteigerdörfer sind vorbildhafte regionale Entwicklungskerne im nachhaltigen Alpintourismus mit einer entsprechenden Tradition. Sie garantieren ein hochwertiges Tourismusangebot für Bergsteiger und Bergwanderer, weisen eine exzellente Landschafts- und Umweltqualität auf und engagieren sich für die Bewahrung der örtlichen Kultur- und Naturwerte.

Als alpine Kompetenzzentren setzen Bergsteigerdörfer auf Eigenverantwortung, Fähigkeit und Souveränität sowie umweltkundiges und verantwortungsvolles Verhalten ihrer Gäste am Berg. Diese Vorbildwirkung der Bergsteigerdörfer erstreckt sich auch auf das aktive Bemühen, das Ziel der nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum zu verwirklichen. Die Förderung und Weiterentwicklung der Bergsteigerdörfer steht im Einklang mit den Durchführungsprotokollen der Alpenkonvention.

Ein Bergsteigerdorf zu sein bedeutet…

  • … Tourismus im Ort oder in der Region nachhaltig und naturnah zu denken. Alpinismus und das bewusste, ganzheitliche Naturerlebnis stehen dabei im Vordergrund. Das bedeutet auch, sich bei technischen Großerschließungen im Alpenraum zurückzuhalten.
  •  … die prägenden Elemente der Kulturlandschaft erhalten (z.B. Almen, Bergwälder) und die Beziehungen von Produzenten und Konsumenten auf lokaler und regionaler Ebene stärken. So wird die Berglandwirtschaft gestärkt, die wiederum die Landschaft und ihre regionalen Besonderheiten pflegt.
  • … sich für Natur- und Landschaftsschutz einzusetzen und Schutzgebiete vor Ort zu unterstützen.
  • …sich für Erhalt und Verbesserung des öffentlichen Personenverkehrs einzusetzen, wobei besonders auf die Bedürfnisse von Gästen geachtet wird.
  • … eine Gemeindeentwicklung anzustreben, in der die Balance zwischen einer lokalen oder regionalen nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Einklang mit dem Schutz der Natur und gelebter Kultur steht. So können sich die Bergsteigerdörfer selbst treu und authentisch bleiben.
  •  … die Alpenkonvention auf Gemeindeebene umsetzen und so zu einer nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum beitragen.

Eckpunkte:

  • Das Netzwerk der Bergsteigerdörfer umfasst derzeit 27 Bergsteigerdörfer, mit der Aufnahme von Luče und dem Gschnitztal werden es 29.
  • Die Initiative des Österreichischen Alpenvereins besteht seit 2008 und wurde 2016 zu einem grenzübergreifenden Projekt der Alpenvereine. Inzwischen wird das Projekt gemeinschaftlich von ÖAV, DAV, AVS, PSZ und CAI getragen.

Die Grundsätze der Bergsteigerdörfer:

  • Nähe ohne Respektlosigkeit
  • Genuss auf hohem Niveau
  • Bewegung aus eigener Kraft
  • Anregung ohne Hektik
  • Belebtheit ohne Lärm

Text: www.tirol.atFoto: © TVB Wipptal

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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