Natur & Umwelt

Glentleiten: Kachelofentage – Wärmeversorgung früher

Das Heizen und vor allem die Heizkosten spielen für viele Privathaushalte in diesem Winter eine zentrale Rolle. Das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern zeigt während der Kachelofentage am Wochenende des 5. und 6. November, wie die Versorgung mit Wärme in der Vergangenheit funktionierte, dass auch früher Brennstoff knapp und Sparen an der Tagesordnung war. Sonderführungen zu den historischen Öfen im Museum, Vorführungen in der Töpferei, aber auch der moderne Ofenbau und Geschichten in der eingeheizten Stube stehen auf dem Programm.

Programm:

In der Glentleitner Hafnerei zeigt das Team um Keramikmeisterin Doris Schickel, wie Ofenkacheln mit Hilfe von Modeln entstehen. Um 10:30 und 13:30 Uhr lädt das Museum zu Sonderführungen rund um die verschiedenen Glentleitner Öfen ein. Dabei können Besucherinnen und Besucher auf das Fachwissen von Keramikmeister Charles Rainer zurückgreifen, der unter anderem historische Kacheln präsentiert, aber auch gemeinsam mit Ofenbauer Fridolin Baur aus Wilzhofen zum modernen Ofenbau berät.

Am Sonntag ist außerdem die Fayencemalerin Anja Brettschneider vor Ort und demonstriert das Bemalen von Kacheln. Und in der warmen Stube des Michl-Hofs aus Tyrlaching (Lkr. Altötting) erzählt Katharina Ritter „Geschichten zum Herz-Erwärmen“ (11:30-12:30 Uhr und nochmals 13:00-13:30 Uhr) sowie unter dem Titel „1000 x 1000 Schritte“ eine Schwabenkindergeschichte (14:00-15:00 Uhr).

Das Freilichtmuseum Glentleiten ist an beiden Tagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 9 Euro, Kinder bis einschließlich 15 Jahre sind frei.

Wärmeversorgung früher:

In der Regel war auf dem Land bis weit ins 20. Jahrhundert die Stube mit ihrem Kachelofen der einzige heizbare Raum im Haus. Mensch und Kleinvieh, wie etwa die Hühner, rückten hier nah zusammen. Alle anderen Zimmer blieben kalt. Holz war der wichtigste Energieträger. Auch die Küche war kein „gemütlicher“ Raum – vor der Verbreitung der sogenannten Sparherde, die ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts erst nach und nach in die Häuser Einzug hielten, wurde über einem offenen Feuer gekocht. Der Rauch zog häufig mehr schlecht als recht über die „Rauchhur“ ab.

Bericht und Fotos: Bezirk Oberbayern

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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