Kultur

Glentleiten: 17 000 Bücher auf Wanderschaft

Die Fachbibliothek des Freilichtmuseums Glentleiten ist umgezogen: Statt im Verwaltungsgebäude befindet sie sich nun im Obergeschoss des ehemaligen Eingangsgebäudes, der „Thürlmühle“ aus Weilheim.

Die Bibliothek kann auf eine fast ebenso lange Geschichte zurückblicken wie das Museum selbst. Schließlich ist bereits in der Satzung der Glentleiten festgelegt, dass eine wissenschaftliche Fachbibliothek Teil der Arbeitsgrundlage des Freilicht­museums sein soll. Deshalb richtete auch noch vor der Eröffnung der Bezirkseinrichtung im Dezember 1975 der Glentleitner Freundeskreis an seine Mitglieder den Aufruf, durch Buchspenden einen Grundstock für die wissenschaftliche Bibliothek zu bilden. Der Bestand ist inzwischen auf rund 17 000 Bände angewachsen und der bisherige Bibliotheksraum war zu klein geworden. In den neuen Räumlichkeiten ist es nun möglich, die Buchbestände zu erweitern.

Von Bautechnik bis Landwirtschaft

Der Erwerb neuer Publikationen erfolgt zum Großteil über den internationalen Schriftentausch mit anderen Freilicht- oder kulturgeschichtlichen Museen. Derzeit besteht zu etwa 200 Tauschpartnern regelmäßiger Kontakt. Die Schwerpunkte leiten sich aus den Aufgaben der Glentleiten ab und sind in 40 Sachgruppen untergliedert. Sie umfassen vor allem Publikationen zu Haus- und Volkskunde, zu Bautechnik, zu Landwirtschaft und Handwerk, zur Kulturgeschichte, Museumspädagogik, Museums­kunde und Restaurierung.

Bei der Einrichtung handelt es sich um eine Präsenzbibliothek, das heißt, Ausleihen sind nur im Einzelfall möglich. In erster Linie dient sie der Information der Mitarbeitenden. Jedoch können auch Personen von außerhalb – zum Beispiel interessierte Laien oder Fachleute – die Bibliothek nach vorheriger Anmeldung nutzen und in den Beständen recherchieren.

Neben der Fachbibliothek beherbergt das Freilichtmuseum Glentleiten außerdem ein großes Fotoarchiv mit historischen Aufnahmen sowie ein umfangreiches Hausarchiv, das einerseits den Ab- und Wiederaufbau der historischen Gebäude an der Glentleiten dokumentiert, andererseits auch alle Quellen und Forschungsergebnisse rund um die Bauernhäuser, Kleinanwesen, Mühlen, Almen und Werkstätten versammelt. Ein Planarchiv ergänzt diese Bestände.

Bericht und Foto: Bezirk Oberbayern

Bildunterschrift: Bibliothekarin Angelika König unterstützt Volontär David Immerz bei der Recherche.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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