Land- & Forstwirtschaft

Gemeinsam: Bäuerinnen aus Bayern, Tirol und Südtirol

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die drei Bäuerinnenorganisationen aus Südtirol, Tirol und Bayern stehen für rund 200.000 Bäuerinnen und Landfrauen im deutschsprachigen Alpenraum. Beim alle zwei Jahre stattfindenden „Dreiländertreffen“, das vom 13. bis 15. November 2019 in Nürnberg stattgefunden hat, zeigte sich einmal mehr, dass die Landfrauen ein gemeinsames Anliegen haben: „Die Landwirtschaft gehört in die Mitte der Gesellschaft!“, sagte die bayerische Landesbäuerin Anneliese Göller. Im Mittelpunkt des Treffens standen deshalb die öffentliche Wahrnehmung der Landwirtschaft und die Möglichkeiten für den Dialog mit der Gesellschaft.

Dabei ging es den Bäuerinnen vor allem um die mediale Darstellung der Landwirtschaft. „Durch die Erzeugung von Lebensmitteln, den Erhalt der vielfältigen Landschaft, die Wertschöpfung und die Schaffung von Arbeitsplätzen auf dem Land haben die Bauernfamilien in Bayern, Tirol und Südtirol eine zentrale Rolle“, machte Göller deutlich. Um die Kluft zwischen der realen Landwirtschaft und der Vorstellung der Verbraucher von der Landwirtschaft zu verringern, setzen sich alle drei Organisationen seit Jahren dafür ein, den Verbrauchern die Land- und Forstwirtschaft näher zu bringen. Mit Angeboten in der Erwachsenenbildung und öffentlichen Aktionen gehen die Bäuerinnen im deutschsprachigen Alpenraum auf die Menschen zu und leisten Aufklärungsarbeit. „Ein wichtiger Impuls des Dreiländer-Treffens ist für uns: In manchen Punkten müssen wir umdenken, Emotionen zeigen und positivere Botschaften senden.“

Anregungen und Ideen bekamen die Bäuerinnen auch von den Referenten. Otto Körner, Direktor der landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf, analysierte die Entwicklung der weltweit zur Verfügung stehenden Ressourcen für die Lebensmittelherstellung und die landwirtschaftliche Entwicklung mit Blick auf das Jahr 2050. „Die Sicherstellung der menschlichen Ernährung bis 2050 erfordern im Wesentlichen die Reduzierung der Nahrungs- und Verarbeitungsverluste sowie die Sicherung bzw. Steigerung der Erträge“, sagte Körner.

Claudia Niedermann, Unternehmerin des Jahres 2016 des Deutschen LandFrauenverbandes, stellte ihr Betriebskonzept vor. Auf dem Betrieb „Huckepack“, den Niedermann zusammen mit ihrem Ehemann, ihren zwei Kindern und den Schwiegereltern in Erlangen bewirtschaftet, dürfen sich Kunden ihr Obst und Gemüse seit 2003 selbst vom Feld holen. „Unsere Kunden fühlen sich wie im Schlaraffenland. Sie erleben den Geschmack reif geernteter und nicht konservierter Früchte“, sagt Niedermann.

Stephan Sohr, Chefredakteur der Nürnberger Zeitung, ging der Frage nach „Journalisten und Landwirtschaft – Ein großes Missverständnis?“ und gab wertvolle Tipps wie „Laden Sie doch mal zu einem Presseseminar zu einem wichtigen fachlichen Thema ein, denn auch Journalisten wollen sich fortbilden.“

Unter dem Titel „Öffentlichkeitsarbeit 2.0 – Gib Landwirtschaft ein Gesicht!“ berichtete Andreas Wolfrum, Landwirtschaftsmeister aus dem Landkreis Hof und Finalist beim diesjährigen CERES-Award, wie er landwirtschaftliche Themen in digitalen Medien und damit an junge Leute bringt. „Wir müssen Geschichten von unseren Betrieben erzählen, die Menschlichkeit und Emotionen zeigen.“

Die Besichtigung des Betriebes Bioland KräuterGut Dworschak-Fleischmann in Nürnberg und der Empfang durch den Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Dr. Ulrich Maly im Historischen Rathaus rundeten das Treffen ab. 2021 sind die Vertreterinnen der drei Bäuerinnenorganisationen zu Gast in Tirol.

Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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