Gastronomie

Gastronomie in Bayern veränderte sich

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zahlen des Statistischen Unternehmensregisters Bayerns für das Berichtsjahr 2023 und Daten aus dem Statistischen Jahrbuch des Freistaats von vor 100 Jahren für das Jahr 1923 belegen: die damals vorherrschende getränkelastige Gastronomie entwickelt sich zu einer deutlich speiseorientierten Restaurantkultur weiter. So verzeichnen die reinen Schankbetriebe einen Rückgang von 71,5 Prozent im Laufe dieser 100‑jährigen Zeitspanne. Das Angebot des speiseorientierten Gaststättengewerbes steigt hingegen um ein Viertel. Regional entwickelt sich das Angebot sehr unterschiedlich. So finden sich zum Beispiel deutliche Zunahmen in Mittelfranken, Oberbayern und Schwaben, während die anderen Regierungsbezirke gegenläufige Entwicklungen zeigen.

Schweinfurt. Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik mitteilt, zählt das Statistische Unternehmensregister in Bayern im Berichtsjahr 2023 insgesamt 23 713 Niederlassungen in der speiseorientierten Gastronomie. In der amtlichen Statistik wird nach Wirtschaftszweigen (WZ) klassifiziert. So gehören zur speiseorientierten WZ‑Gruppe 56.1 die Restaurants, Gaststätten, Imbissstuben, Cafés und Ähnliches. Zudem sind weitere 3 876 Niederlassungen aus der getränkeorientierten Gastronomie zu berücksichtigen. Sie finden sich in der WZ‑Gruppe 56.3 mit der Bezeichnung Ausschank von Getränken.

Aufsummiert ergibt sich damit für Bayern Ende 2023 laut den Registereintragungen insgesamt die Größenordnung von 27 589 gastronomischen Niederlassungen bei einer Bevölkerungszahl von rund 13,4 Millionen Personen in Bayern.

Strukturwandel in der Gastronomie Bayerns mit regionalen Unterschieden
Nach Angaben des Fachteams wurden im Jahr 1923 – 100 Jahre zuvor – in Bayern ohne die Pfalz 18 984 Gastwirtschaften und 13 579 Schankwirtschaften gezählt, insgesamt also 32 563 gastronomische Betriebe bei einer Bevölkerungszahl von damals rund 6,5 Millionen Personen. Somit liegt die Zahl 2023 mit 27 589 rund 15,3 Prozent niedriger als jene vor 100 Jahren. Hinter dieser Gesamtentwicklung verstecken sich jedoch teils gegenläufige regionale Entwicklungen und Unterschiede.1 So ist in den vergangenen 100 Jahren die getränkeorientierte einer speiseorientierten Gastronomie gewichen. Wurden 1923 noch 13 579 Schankwirtschaften in Bayern gezählt, finden sich für 2023 noch 3 876 Niederlassungen mit einem ausgewiesenen Schwerpunkt im Ausschank von Getränken, ein Rückgang um 71,5 Prozent.

Demgegenüber stehen den 18 984 Gastwirtschaften im Jahr 1923 heute 23 713 speiseorientierte gastronomische Niederlassungen gegenüber, rund ein Viertel mehr als vor 100 Jahren. Diese Zunahme findet sich jedoch nicht überall in Bayern.

Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik – Foto: Hötzelsperger


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!