Brauchtum

Gamsgebirgler-Volksmusiabend vom Feinsten

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein Volksmusiabend mit dem Titel „vom Ausseer-Land bis ins Mittenwalder Tal – s’Gamsgebirg is überall“ lockte viele Besucher von Nah und Fern ins Festzelt zum 84. Gautrachtenfest des Chiemgau Alpenverbandes. Vorstand des ausrichtenden Trachtenvereins Andi Hell erzählte, dass das Gamsgebirgler-Herz in den letzten Tagen schon arg geschlagen hat, er erinnerte sich an die schönen Veranstaltungen und war dankbar, dass alles so bärig geklappt hat. Rudi Ritter hat die Musikgruppen für diesen Abend ausgesucht und Andi Hell freute sich auf eine schneidige Musi.

Durch den Abend führte Sprecher Hansl Auer, der gleich mitteilte, dass auch sein Herz schneller schlägt bei der Aussicht auf den Abend. Er nahm die zahlreichen Gäste mit auf eine Reise, die im Ausseer Land im Salzkammergut begann mit der Goiserer Klarinettenmusik, die er morgens noch im BR-Heimat-Sender gehört hatte. Rund 25 Jahre sind die Musikanten in wechselnder Besetzung unterwegs auf Volksmusikveranstaltungen und brachten das Publikum gleich mit dem ersten Stück in die richtige Stimmung. Danach ging es weiter mit vier jungen Musikanten aus dem Pongau und Bayern, den Wengerboch Musi. Die haben sich schon in jungen Jahren auf Volksmusikseminaren und bei den Hirtenkindern des Salzburger Adventsingens kennengelernt. Ihr Repertoire zeigten sie mit Stücken aus dem Alpenraum und Eigenkompositionen.

Im Ausseer Land blieb es mit den „Hollerschnapszuzler“, die sich in der glücklichen Lage fühlten, die Volksmusik schon mit der Muttermilch aufgesogen zu haben. Genauso haben es wohl die Gäste im Festzelt auch empfunden und spendeten viel Beifall. Die  Stimmen des gemischten „Dreiwinkl Gsang“ erfreute das Publikum. Der Name rührt daher, dass sie aus drei verschiedenen „Winkln“ zusammenkommen und trotz ihrer Entfernung haben sie eine „unbandige Freid“ am Singen, was die Gäste mit ihrem kräftigen Applaus bestätigten. Zurück ging die Reise in den Chiemgau, zu vier Musikanten aus der Umgebung von Wasserburg, der „Hirschberg Zithermusi“ in der Zusammensetzung von drei Zithern und einem Kontragitarristen. Die Stücke passten als Volksgut wunderbar in das Repertoire des Abends.

Die glockenklaren Stimmen des „Sagschneider Dreigsang“ aus Lenggries im Isarwinkel singen seit 1999 als Geschwisterdreigesang. Das Liedgut wurde im Isarwinkler Dialekt vorgetragen und entstammt überwiegend aus traditionell überlieferten, alpenländischen Volksliedern. Direkt auf die nächste Alm versetzt fühlte sich das Publikum bei der „Oimsumma Musi“ aus Mittenwald. Sieben Laienmusikanten, von denen jeder einem „anständigen“ Beruf nachgeht und die immer versuchen einen richtigen „Schlanz, wia ma z’Middawoid sogt“ hinzubekommen. Das ist ihnen super gelungen, wie allen anderen Gruppen auch. Die Bühne im Festzelt war hell erleuchtet  und beim Publikum war es eher schummrig, was die Musik wunderbar genießen ließ.

Hans Auer sorgte mit seinen mundartlichen Geschichten für viele Lacher und bekam ebenfalls reichlich Applaus. Eine Stimme aus dem Publikum brachte es zum Schluss auf den Punkt mit dem Satz „mei war dees a scheena Aufnacht!“

Text: Sybilla Wunderlich

Fotos: Uwe Wunderlich – Oimsumma Musi – Sagschneider Dreigsang

 

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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