Kirche

Fußball-Gottesdienst in Bernau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bernau (hö) – Sport im allgemeinen und besonders der Fußballsport haben weltweit etwas Verbindendes. Dies war beste Grundlage für einen Fußball-Gottesdienst auf dem Bernauer Sportplatz, denn gerade in diesen Corona-Pandemie-Zeiten sind die Menschen auf dem gesamten Erdkreis  durch ihren Glauben und dem gemeinsamen Sport miteinander verbunden. Die Evangelische und Katholische Kirche von Bernau luden gemeinsam ein, die Fußballabteilung des TSV Bernau unterstützte die Aktion.

Gregor Thalhammer freute sich bei der Begrüßung, dass gerade im heurigen Sommer ohne Fußball-Europa-Meisterschaft der Fußball in Bernau eine schöne Rolle spielt. Von Seiten der Geistlichkeit konnte er Pfarrerin Hannah von Schröders, den Jugendseelsorger des Landkreises Rosenheim, Pfarrer Josef Huber, Cornelia Gaiser von der Gemeindeleitung und Kaplan Joshy vom Pfarrverband Westliches Chiemseeufer willkommen heißen. Unter den Zaun- und Ehrengästen befanden sich Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber und Alt-Bürgermeister Lenz Steindlmüller. Unter Wahrung der coronabedingten Abstandsflächen zogen Geistlichkeit, liturgische Helfer und die Bernauer Fußball-Jugend unter Abspielung der „Champions League Hymne“ vom Spielfeldrand gemeinsam zum Mittelkreis des Spielfeldes, dort war am Anstoßpunkt bereits eine Kerze entzündet, die dank des ruhigen Sommerwetters auch während der gesamten Gottesdienstzeit brannte. Für Pfarrerin Hannah von Schröders war es nach vielen Jahren des Wirkens in der Evangelischen Pfarrgemeinde von Bernau und Aschau gewissermaßen ein Abschiedsspiel, denn zum 1. Juli wechselt sie zur neuen Dienststelle nach Traunstein. Zum Beginn sagte sie: „Die Europa-Meisterschaft fällt heuer aus, der Fußball-Gottesdienst aber kann gefeiert werden. Angesichts der vielen Leute, die sich auf dem gesamten und großen Fußballfeld verteilt haben, dürfte diese Veranstaltung einer der größten sein, die in den letzten Monaten in Bernau stattgefunden hat. Nehmen wir den Ball auf, den uns Christus als gerechter Schiedsrichter für ein sinnvolles Leben zugeworfen hat“.

„Das Spielen der Kinder im Freien hat uns sehr gefehlt“

Zurückblickend auf die jüngste Corona-Zeit bezeichnete Hannah von Schröders das Nicht-Spielen-Können von Kindern als besonders schwierig. „Draußen und miteinander spielen zu dürfen hat den Kindern und uns am meisten gefehlt, da hat man gemerkt, welche Wichtigkeit der Fußball für Kinder hat. Dies gilt besonders für Kinder, die in Armut leben“ – so die Pfarrerin. Auch Jugendseelsorger Josef Huber baute Brücken zwischen dem Fußball- und dem Glaubens-Leben als er Fairplay und Vorbildfunktion der Profis mit den Worten ansprach: „Gelbe und rote Karten sind eine gute Erfindung, denn auch Schiedsrichter sind nur Menschen“. In Erinnerung an den deutschen WM-Sieg 2014 in Brasilien erinnerte Gregor Thalhammer an die Worte des Apostel Paulus „Ich habe den guten Kampf gekämpft und habe den Lauf beendet“ sowie daran, dass die Siegermannschaft in Demut gefeiert hat.

Bei den Fürbitten-Verlesungen durften zwischendurch die Nachwuchsfußballer auf das Tor schießen – wie im richtigen Leben gab es dabei nicht nur Volltreffer, sondern auch Fehlschüsse. Letztlich aber waren sich alle Beteiligten einig, dass die Zusammenkunft ein Zeichen für den Frieden in der Welt darstellte und dass sich der Fußball als schönste Nebensache der Welt in wunderbarer Weise in den Dienst der christlichen Kirchen stellen kann.

Kollekte für 1.000 Bälle für Tansania

Die Kollekte beim Fußball-Gottesdienst – gesammelt in einem eigens präparierten Fußball – wird eine besondere Verwendung finden. Mit der Spende wird eine ehrenamtliche Ballspenden-Aktion von Janis Sepper und Lukas Haas aus dem Landkreis Rosenheim für den Sportclub der Millionenstadt Mwanza in Tansania unterstützt werden. Ziel der Aktion ist es, 1.000 Bälle aus dem Raum Rosenheim zu sammeln und nach Afrika zu bringen (über den Start des nächsten Transports berichten wir noch gesondert).

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke vom Fußball-Gottesdienst in Bernau

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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