Ukraine- & Nothilfe

Friedensgebet in Maria Stern

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

In der Wallfahrtskirche Maria Stern versammelten sich zahlreiche Menschen zum Friedensgebet – einem Abend voller Nachdenklichkeit, musikalischer Tiefe und dem gemeinsamen Wunsch nach einer gerechteren Welt. Anlass war der 80. Todestag von Pater Alfred Delp, der sich bis zuletzt gegen Unrecht und Unterdrückung stellte. Sein Vermächtnis, Verantwortung zu übernehmen und sich nicht von Angst lähmen zu lassen, zog sich wie ein roter Faden durch den Abend.

Die aktuellen Krisen – die Kriege in Europa und im Nahen Osten sowie die angespannte gesellschaftliche Stimmung – waren spürbar präsent. In seiner Predigt betonte Gemeindereferent Tobi, dass die Seligpreisungen kein sanftes Seelenstreicheln, sondern ein hochpolitischer Text sind. „Wir müssen uns immer wieder fragen: Wer sind heute die Armen, die Trauernden, die nach Gerechtigkeit Hungernden? Und was bedeutet es, sich für sie verantwortlich zu fühlen?“ Gerade in einer Zeit, in der Ängste oft gezielt geschürt werden, brauche es Haltung, Wachsamkeit und die Bereitschaft zum Handeln.

Während der Feier wurden in sechs Friedensanliegen sechs Kerzen auf dem Altar entzündet – ein sichtbares Zeichen der Hoffnung und Verantwortung.

Musikalisch wurde diese Anliegen eindrucksvoll unterstützt. Die Riederinger Weisenbläser, Magdalena Hollinger mit zwei modernen Harfenstücken und vor allem Florian Trübsbach, Professor für Jazzsaxophon am Konservatorium in München, setzten bewegende Akzente. Trübsbach verwandelte Unsicherheit, die Sehnsucht nach Frieden und die Zusage der Seligpreisungen in Klangbilder, die unter die Haut gingen.

Die Texte, gelesen von Mitgliedern des Pfarrverbandsrates, und das gemeinsame Friedensgebet des heiligen Franz von Assisi rundeten den Abend ab. Am Ende brachte Tobias Gaiser die Botschaft auf den Punkt: „Kulturelle Vielfalt und Offenheit erhalten den Frieden und die Freiheit. Denn genau diese Vielfalt wollen diejenigen einschränken, denen nicht an Frieden und Freiheit gelegen ist.“

Ein eindrücklicher Abend, der den Blick schärfte – für die eigene Verantwortung und für das, was Frieden wirklich bedeutet.

Bericht und Fotos: Pfarrverband Riedering


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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