Wirtschaft

Freie Wähler in der Wasserkraftanlage Höllthal

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Landtagsfraktion der Freien Wähler besucht Wasserkraftanlage Höllthal an der Alz  – In Zeiten der Energiewende ein Zeichen für die umweltverträgliche, fischfreundliche kleine Wasserkraft gesetzt – Wasserkraftwerke in Höllthal gelten als Musterbeispiel

An ihrem zweiten Chiemsee-Klausurtag hat die FW-Landtagsfraktion vormittags in der Gemeinde Seeon-Seebruck die Wasserkraftanlage Höllthal an der Alz besucht. Diese besteht aus einem konventionellen Kraftwerk mit einer 50 Jahre alten Kaplan-Rohrturbine und einem weiteren, 2016 in Betrieb gegangenen modernen Kraftwerk mit zwei Wasserkraftschnecken. Betrieben wird die Anlage, mit der man rund 1600 Haushalte mit Strom versorgt, von der Familie Holzner-Baumann aus Ebersberg, die sich sehr über den hohen Besuch freute und die flammenden Appelle für die Wasserkraft, eine der ältesten von Menschen genutzte Form der erneuerbaren Energien, gerne vernahm. Auch im Bereich der Höllthalmühle sei die Wasserkraft bereits seit etwa 1650 genutzt worden, verriet Betreiber Ralf Holzner. „Wir Freie Wähler setzen uns dafür ein, dass die kleine Wasserkraft nicht nur erhalten, sondern sogar wieder ausgebaut wird“, stellte der bayerische Wirtschaftsminister, stellvertretende Ministerpräsident und FW-Chef Hubert Aiwanger klar. Der FW-Fraktionsvorsitzende Florian Streibl verwies auf die erfolgreiche Bundesratsinitiative zur Rettung der Wasserkraft, die man gemeinsam mit dem Koalitionspartner CSU gestartet habe, um die Förderung aufrechtzuerhalten. Die SPD-geführte Ampelregierung in Berlin habe alles dafür getan habe, die Nutzung der Wasserkraft in Bayern einzubremsen, warf der energiepolitische Sprecher der FW-Landtagsfraktion Rainer Ludwig ein. Angesichts der aktuellen Energiekrise brauche man jede Kilowattstunde Strom, die lokal und ohne Emissionen erzeugt werden könne und dazu zähle ganz klar die kleine Wasserkraft. Technisch über die Jahrzehnte weiterentwickelt sei diese ökologisch und für das Fischvorkommen im Artenschutzbereich kein Problem, so Aiwanger. Deshalb müsse man sie politisch wieder besser unterstützen „und eben nicht ständig bekämpfen, ständig die Auflagen erhöhen, ständig alles verteuern und Bürokratie aufziehen, um die Leute zum Aufhören zu zwingen, das wollen wir nicht“. Man brauche die Wasserkraft, die es länger gebe als deren Gegner. Leider Gottes habe man in den vergangenen Jahren sehr viele Standorte verloren. Streibl bezeichnete die Wasserkraft als „unserer Heimatenergie, Energie, die Gott uns gegeben hat hier in unserer Region“. Die beste Energie sei jene, die vor Ort erzeugt und dort auch verbraucht werde. Dass die Nutzung der Wasserkraft zur Energiegewinnung umweltverträglich und fischfreundlich funktionieren kann, beweisen die Wasserkraftwerke in Höllthal. Chefin Marion Baumann verwies auf eine fischökologische Studie, bei der man in Bezug auf die Fischmortalität sehr gut abgeschnitten habe. „Das Landesamt für Umwelt hat uns in einem Schreiben mitgeteilt, dass wir mit unseren Anlagen sehr fisch- und gewässerfreundlich sind, darauf sind wir sehr stolz“, so Holzner. Es stimme nicht, wie es von den Gegnern immer pauschal heiße, dass die Wasserkraft schädlich sei für die Natur und Umwelt. Ihm zufolge sei es erfreulich, dass die Freien Wähler für die Wasserkraftnutzung seien. Er wünscht sich aber eine noch breitere politische Unterstützung, da es die kleine Wasserkraft hierzulande oft nicht leicht habe. Die vier großen Energiekonzerne RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW würden den Kuchen am liebsten unter sich aufteilen, so Holzner. Der Standort der eigenen Wasserkraftanlage an der Alz sei optimal gelegen, denn dank des vorgelagerten Chiemsees seien die Flusspegelschwankungen nicht so groß wie beispielsweise an Isar, Inn und Traun und man habe immer genügend Wasser zur notwendigen Stromerzeugung zur Verfügung.

Bericht und Bilder: Markus Müller

Foto 1 (mmü): Ralf Holzner, einer der Chefs der Wasserkraftanlage in Höllthal, im Gespräch mit dem bayerischen Wirtschaftsminister, stellvertretenden Ministerpräsidenten und FW-Chef Hubert Aiwanger. Über 25 Abgeordnete machten sich im Rahmen der dreitägigen Winterklausur der FW-Landtagsfraktion ein Bild. Auch viele Pressevertreter waren angereist.

Foto 2 (mmü): Der FW-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag Florian Streibl im Gespräch mit Ralf Holzner und Marion Baumann, den Chefs der Wasserkraftanlage Höllthal.

Foto 3 (mmü): Der bayerische Wirtschaftsminister, stellvertretende Ministerpräsident und FW-Chef Hubert Aiwanger im regen Austausch mit der Seniorchefin der Wasserkraftanlage Höllthal Marianne Holzner und den Chefs Ralf Holzner und Marion Baumann.

Foto 4 (mmü): Reger Austausch zwischen den Betreibern des Wasserkraftanlage Höllthal Ralf Holzner und Marion Baumann mit den FW-Landtagsabgeordneten, die im Rahmen ihrer dreitägigen Klausur am Chiemsee, auch in der Gemeinde Seeon-Seebruck Station machten.

Foto 5 (mmü): Der FW-Fraktionsvorsitzende Florian Streibl im Interview mit zahlreichen regionalen und überregionalen Pressevertretern vor der Wasserkraftanlage Höllthal.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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