Leitartikel

Frasdorf: Marianne Steindlmüller jetzt Alt-Bürgermeisterin

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Der Frasdorfer Gemeinderat hat bei seiner ersten Sitzung der bisherigen Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller einstimmig den Ehrentitel „Altbürgermeisterin“ zuerkannt. Von 2008 bis 2020 führte sie die Gemeinde Frasdorf“, so Bürgermeister Daniel Mair im Frasdorfer Rathaus. „Leider können wir sie zurzeit nicht so ehren, wie wir es eigentlich wollten, wir werden das aber ganz bestimmt nachholen“. Als erste Gabe überreichte er die Ernennungsurkunde an die neue Altbürgermeisterin. Mit Benno Voggenauer und Marianne Steindlmüller tragen jetzt zwei ehemalige Frasdorfer Gemeindeoberhäupter den Ehrentitel „Altbürgermeister(in)“.

In einem ganz kurzen Rückblick ließ Daniel Mair ihre wichtigsten Stationen in der Gemeindepolitik Revue passieren. 1990 zog sie zusammen mit Gertraud Riepertinger als erste Frau für die Frasdorfer Frauenliste in den bis dahin von Männern bestimmten Gemeinderat ein, seit 1996 war sie für die CSU im Gremium in allen Ausschüssen der Gemeinde tätig. Die letzten zwölf Jahre führte sie die Gemeinde als erste Bürgermeisterin in der Geschichte Frasdorfs. 30 Jahre führte sie die Aufgaben der Ortswaisenrätin und Betreuungshelferin der Gemeinde. Von 1990 bis 2020 war sie im Kreistag als Anwältin für die Gemeinden, davon einige Jahre in der Vorstandschaft des Bayerischen Gemeindetags. Sechs Jahre war sie als stellvertretende Landrätin für den Landkreis tätig und Mitglied im Kreisausschuss.

Daniel Mair nannte ihre zwölfjährige Amtszeit einen Glücksfall für Frasdorf, die von Neubauten und Restaurierungen geprägt gewesen sei. Nach ihrer Amtsübernahme folgten der Bau und der Umzug ins neue Rathaus, neue Mitarbeiter in leitender Position mussten gefunden und eingearbeitet werden. Mehrere neue Baugebiete in allen Gemeindeteilen sorgten dafür, dass junge Familien im Ort blieben, das Bauen und der Straßenerhalt blieben eine Dauerbeschäftigung im Rathaus. Die katastrophale Staatsstraße S2093 nach Wildenwart wurde ausgebaut, die Kindertagesstätte in Frasdorf wurde weiter ausgebaut, das Musikhäusl in Wildenwart und der Dösdorfer Steg folgten in jüngster Vergangenheit. Mit dem Konzept „Frasdorf 2030“ stellte sie – zusammen mit dem Gremium – am Ratstisch – die Weichen für die kommenden Jahre in der Gemeinde. Als nächste Großprojekte sind bereits der Bau der neuen Schulturnhalle in Frasdorf und des neuen Kinderhauses am Kirchbergerl von Wildenwart in Vorbereitung. Lediglich den Bau und die Fertigstellung der Autobahn A8 konnte sie in ihrer aktiven Zeit nicht mehr verwirklichen.

Auf die Frage nach dem größten Erfolg muss Altbürgermeisterin Marianne Steindlmüller nicht lange überlegen: „Der größte Erfolg meiner zwölfjährigen Bürgermeistertätigkeit war es, im Zusammenwirken mit allen Gruppierungen im Dorf die bestmöglichen Schallschutzmaßnahmen – einschließlich einer Einhausung am nördlichen Ortsrand von Frasdorf – beim Bau der künftigen Autobahn A 8 zu bekommen. Ich wäre noch gerne beim ersten Spatenstich verantwortlich mit dabei gewesen und hätte noch gern das Band bei der Eröffnung der neuen Autobahn durchschnitten. Meinem Nachfolger kann ich nur auf den Weg mitgeben, er soll sich bei allen anstehenden Problemen nicht von angeblich bereits festgelegten und nicht mehr änderbaren Voraussetzungen beeindrucken lassen, sondern stets mit gesundem Menschenverstand und unter Einbeziehung aller verfügbaren Ressourcen an die Planungen und Neuerungen herangehen. Es gibt immer einen gangbaren Weg mehr, als zunächst gedacht“.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg – Der Frasdorfer Gemeinderat hat bei seiner ersten Sitzung der bisherigen Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller einstimmig den Ehrentitel „Altbürgermeisterin“ zuerkannt. Bürgermeister Daniel Mair überreichte die Ernennungsurkunde an die neue Altbürgermeisterin.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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