Allgemein

Förderverein Rottmoos – Kalender eines Urgesteins

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zugunsten von hör- und sprachgeschädigten Menschen hat der Förderverein Rottmoos einen Kalender 2020 herausgegeben. Die Motive stammen vom Urgestein „Pang Lauskoni“ (Konrad Reisböck), der in Atzing bei Prien zur Welt und dann zu Pflegeeltern nach Wildenwart kam. Und das ist seine Geschichte:

Wer in und um Wasserburg kennt ihn nicht? Den „Peng Lauskoni“ –  Konrad Reisböck ist ein echtes Wasserburger Urgestein. Er ist 88 Jahre alt, schwerhörig und lebt seit über 60 Jahren am Betreuungshof Rottmoos.

Am 28.11.1931 wurde er in Atzing bei Prien geboren und wuchs in Wildenwart  bei einer Pflegefamilie auf. Er besuchte die Gehörlosenschule in München und später in Murnau am Staffelsee. In seinen jungen Jahren arbeitete er in einer Glaserei in Grassau sowie als Schuhmacherhelfer in München. Im November 1955 kam er schließlich als einer der ersten Bewohner an den Betreuungshof Rottmoos, eine Einrichtung für hör-und sprachgeschädigte Menschen am Wasserburger Stadtrand.  1956-1995  begann er in den Werkstätten von Gabersee als „Spitzenglaser“ zu arbeiten. Im Mai 1999 bezog er eine von der Einrichtung angemietete  kleine Wohnung im Ortsteil Gabersee. Dort meisterte er seinen Alltag weitgehend selbstständig, unterstützt wurde er vom  Betreuungshof  Rottmoos. Seit sechs Jahren wohnt Konrad nun auf der Wohngruppe 3 im Betreuungshof Rottmoos. Konrad lebt für die Blasmusik. Die Wasserburger Stadtkapelle hat ihn schon längst zum „Edelfan“ erklärt – kein Wunder, denn bei jedem Auftritt in und um Wasserburg ist Konrad mitten drin statt nur dabei, stets bewaffnet mit seinem Dirigentenstab. Die gängigen Märsche kennt er im Schlaf und so sitzt auch im hohen Alter noch jede Handbewegung mit dem Taktstock.  Auf seinem Briefkopf betitelt sich Konrad selbst als  „Generalmusikdirigentenmeister und Hoffotograf“, denn auch die Fotografie zählt schon sein ganzes Leben  zu seiner zweiten großen Leidenschaft.   Bereits in den 50er Jahren leistete sich Konrad eine teure Nikon Analog-Kamera, die Jahrzehnte lang zu seinem treuen Begleiter wurde. Hunderte Aufnahmen befinden sich feinsäuberlich beschriftet und eingeklebt in dutzenden Alben.  Besondere Fotoschätze entstanden in den Jahren 1950 – 1980.  Die Motive, mit denen es Konrad gelang, eine nun längst vergangene Zeit einzufangen, zeigen seine größte Liebe: Die Stadt Wasserburg. Drehen Sie die Zeit noch einmal zurück und lernen Sie Wasserburg durch die Linse eines Urgesteins kennen. Mit dem Kauf eines Kalenders unterstützen Sie den Förderverein Rottmoos. Der Reinerlös kommt somit hör-und sprachgeschädigten Menschen zugute.

Der Verkauf der Kalender erfolgt an folgenden Stellen in Wasserburg am Inn:

  • Bücherstube
  • Kieswimmer in Edling und Wasserburg
  • Dorfladen Evenhausen
  • Christkindlmarkt Wasserburg am Stand des Betreuungshofes –> 1. und 2. Wochenende

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!