Kultur

Film-Preisverleihung in Altötting

Am 29. April 2023 fand im Kultur+KongressForum in Altötting die Preisverleihung der zweiten „BIENNALE BAVARIA INTERNATIONAL – Das Festival des Neuen Heimatfilms“ statt. Mehr als 300 Gäste aus Politik, Film und Wirtschaft feierten den Abschluss des diesjährigen Festivals, das gleichzeitig in vier Orten aus drei Landkreisen stattfand.

Fritz Egner und die bekannte BR-Moderatorin Ulla Müller moderierten den Abend und führten gleich zu Beginn der Veranstaltung ein spannendes Gespräch mit Jean Asselborn (Außenminister Luxemburgs, Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten, Minister für Immigration und Asyl) und der bayerischen Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die beide, wie bereits im Vorjahr, die Schirmherrschaft für das Festival übernommen haben.

Die hochkarätigen Jurys zu denen Axel Milberg, Pia Amofa-Antwi, Marisa Burger, Johanna Bittenbinder, Martin Kowalczyk, Christian Klandt, Christian Lerch, Pfarrer Rainer Maria Schiessler, Marlene Burow, Hans Steindl, Mareike Lindenmeier, Inge Meling, Lea Woitack, Stefan Biebl, Sebastian Harrer und Andreas Wimmer gehörten, prämierten Filme in vier Kategorien:

Kategorie Spielfilm:

Hier gewann der Film Alcarràs – Die letzte Ernte der spanischen Regisseurin Carla Simón, der 2022 den Goldenen Bären auf der Berlinale gewann. Der Film erzählt die Geschichte einer katalanischen Familie, die ihre gepachtete Pfirsichplantage verliert. Carla Simón, die aus privaten Gründen nicht nach Altötting kommen konnte, sandte aus Barcelona eine Videobotschaft, den Preis nahm stellvertretend Maria Perdices-Lopez vom Instituto Cervantes entgegen.

Kategorie Kinder- und Jugendfilm:

In dieser Kategorie gewann der Film GESCHICHTEN VOM FRANZ, der auf den gleichnamigen Romanen von Christine Nöstlinger basiert. Leo Wacha, der im Film den Eberhard spielt, kam mit seinem Vater aus Wien und freute sich, den Preis für das Filmteam entgegen zu nehmen.

Kategorie Independent Film:

In dieser Kategorie kürte die Jury Luka Rinkers Erstlingswerk ACH DU SCHEISSE mit einer Saphira.

Kategorie Dokumentarfilm:

Regisseurin Ulli Decker freute sich riesig über die Auszeichnung ihres Films ANIMA, DIE KLEIDER MEINES VATERS.

In diesem Jahr haben die Festivalmacher einen besonderen Preis ausgelobt, den Courage-Sonderpreis, der Dokumentar-FilmemacherInnen gewidmet ist, die oftmals politische, wirtschaftliche oder private Widerstände überwinden müssen und außergewöhnliches Engagement, Mut oder Geschick zur Umsetzung ihrer Filmprojekte benötigen.

Die Verleihung dieser Saphira war ein besonders emotionaler Moment: Die aus Athen angereiste Hana Bilobrova, die Verlobte des von russischen Soldaten in der Ukraine hingerichteten Regisseurs von Mariupolis 2, Mantas Kvedaravičius, nahm tief bewegt den Preis entgegen und wurde vom Publikum mit Standing Ovation geehrt.

Unter der Ägide Günther Knoblauchs, dem Vorsitzenden des Vereins „Internationales Festival des Neuen Heimatfilm e.V.“, seinem Team, dem Kurator Joachim Kurz und den vielen Unterstützern und Helfern der BIENNALE BAVARIA INTERNATIONAL ist es gelungen, bereits im zweiten Jahr das Festival in der Region zu etablieren.

Getragen von vier Kommunen und drei Landkreisen hat die Biennale Bavaria International Zeichen gesetzt. Im Mittelpunkt steht ein Programm, das aus Filmen, Kulturveranstaltungen und Diskussionen zum Thema „Heimat“ besteht und als Aufforderung verstanden werden soll, sich in einer vielfältigen Heimat einzubringen, sie gemeinsam zu leben und zu gestalten, ohne dass der Begriff „Heimat“ missbraucht wird

Die BIENNALE BAVARIA INTERNATIONAL dankt allen Sponsoren, Förderern und Unterstützern, allen Helfern, den engagierten Teams und den Kinos vor Ort in den vier Festivalstätten, die alle gemeinsam die zweite BIENNALE BAVARIA INTERNATIONAL erst möglich gemacht haben.

Bericht: Internationales Festival des Neuen Heimatfilms e.V. – Fotos: Heiner Heine

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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