Der Höhepunkt des 105-jährigen Gründungsfestes des Trachtenvereins GTEV „Seerose“ Seebruck war der Festsonntag mit dem farbenprächtigen Festzug. Gut 2500 Trachtlerinnen und Trachtler waren gekommen, um dem Festverein die Ehre zu erweisen. Applaus gab es von den Zuschauern, die in Reihen die Zugstrecke säumten. Seebruck hatte sich herausgeputzt und zeigte sich von der allerschönsten Seite.
Der Wettergott hatte perfekt mitgespielt. Bei strahlendem Sonnenschein und weißblauen Himmel wurde der Tag gefeiert, wenngleich es auch brütend heiß war.
Pfarrer Dr. Florian Schomers zelebrierte im Strandbadgelände den Festgottesdienst am Freialtar vor malerischer Kulisse mit dem Chiemsee im Vorder- und der Bergkette im Hintergrund. Die Chiemseeschifffahrt schickte mit dem „Ludwig Fessler“ das Nostalgieschiff auf die Reise, ein zusätzlicher Hingucker für die Kirchenbesucher. Schomers zelebrierte den Gottesdienst in seiner gewohnt lockeren Art. „Die Kulisse an einem der schönsten Plätze ist ein Traum!“ Die Festmusik Surberg-Lauter fragte Schomers, „Brauchst Du ein Halleluja?“ Da antwortete der Pfarrer: „Das Halleluja ist die Tracht! Die Schönste muss es heute sein!“ Es schweifte auf seine frühere Wahlheimat Tirol aus. „Brauchtum ist etwas Besonderes!“ Dazu gehört das Gewand. Wenn es nicht passt sagt der Tiroler „Der Fak mit der Schelln“ – das Schwein mit der Schelle. Darum sollte das Gewand erhalten bleiben, das auch zusätzlich zum Glauben gehört. Auch die Ministranten verrichteten den Altardienst in der Tracht. Diese Predigt war humorvoll gestaltet, so dass die Gläubigen spontan Applaus spendeten.
Die anschließenden Fürbitten wurden durch die Jugendlichen und Aktiven des Vereins vorgetragen.
In den Grußworten bedanke sich 1. Gauvorstand Michael Hauser beim Festverein für die gute Zusammenarbeit. Hauser knüpfte an die Worte von Pfarrer Schomers an und appellierte, die Trachtensache in Ehre zu halten. „Mit Glaube, Sitte und dem Erhalt des Brauchtums können wir Akzente setzen“, so Hauser weiter. Er wies auf den 14. Juli hin, es ist ein Montag, dem „Tag der Tracht“ und bat, an diesem Tag die Tracht im Alltag zu tragen. Stellvertretende Landrat Andreas Danzer lobte das Engagement in der Gemeinde: „Es ist viel los, ein neues Feuerwehrhaus, die Fußballer sind aufgestiegen und nun der Höhepunkt am heutigen Sonntag mit dem Trachtenfest!“ Er forderte zudem auf, den Leitsatz zu Leben: „Treu dem guten alten Brauch!“
Schirmherr, Bürgermeister Bartlweber meinte: „Unsere Trachtenvereine sind mehr als nur eine Vereinigung von Menschen, die Tracht tragen – sie sind ein lebendiges Symbol für unsere Heimat, unsere Bräuche und unsere Werte“. Er ergänzte noch: „Deren Vermittlung an die nachfolgenden Generationen ist, und wird auch zukünftig, eine der größten Herausforderungen für eine demokratische und soziale Gesellschaft sein!“ Er setzt auf Tradition und ein echtes Zusammenleben, wofür er sich von Herzen bedankte. Danach ging es mit der Musik, Pferdekutschen, Leiterwägen oder einfach nur zu Fuß mit dem Festzug an der Uferpromenade lang und zurück durch den Ort Richtung Gewerbegebiet ins Festzelt, hier wurde der Ausklang des Festsonntags mit der Vergabe der Meistpreise und zum Abschluss auch noch an der Bar weitergefeiert. Lange musste die Seebrucker auf ihr Trachtenjubiläum waren, das großartige Fest werden alle Beteiligten so schnell nicht vergessen.
Bericht und Bilder: Thomas Donhauser