Land- & Forstwirtschaft

EU-Agrarkommissar besucht LfL in Freising

Am Dienstag haben EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski und Staatsminister Dr. Florian Herrmann die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising besucht. „Als Forschungseinrichtung, Berater und Begleiter für die Landwirtschaft arbeiten wir hier am Campus Freising eng und partnerschaftlich mit der Technischen Universität München, der Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf und anderen Forschungseinrichtungen und Organisationen zusammen“, sagte LfL-Präsident Stephan Sedlmayer.

„Die rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LfL in ganz Bayern arbeiten an passgenauen Lösungen für die bayerische Landwirtschaft und vielen Themen und Projekten, die von hoher Bedeutung sind für den gesamten Agrar- und Lebensmittelsektor in Europa.“ Ein Beispiel dafür: Die Forschungsgewächshäuser der LfL in Freising, die erst im Februar 2022 eröffnet wurden. Unter anderem mit Unterstützung der EU wurden diese Gebäude modernisiert und energetisch saniert. „Hier wird geforscht, um mit dem Klimawandel zurechtzukommen, gleichzeitig wird durch modernste Technik auch 65 Prozent der Energie eingespart und damit ein Beitrag für den Klimaschutz geleistet“, sagte Sedlmayer.

Unter anderem haben die LfL-Wissenschaftler innovative Züchtungsmethoden vorgestellt: Mit der „Moving Fields“-Anlage verfügt das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung über eine der weltweit modernsten Techniken, um unter den kontrollierten Bedingungen eines Gewächshauses Pflanzen vollautomatisch vermessen und so die Züchtung neuer Sorten beschleunigen zu können. „Ziel ist die Entwicklung neuer Pflanzensorten, die Trockenheit und Hitze ebenso aushalten, wie geringere Düngung und dabei widerstandsfähiger gegen Krankheiten oder Schädlinge sind“, sagte Züchtungsforscher Dr. Wouter Vahl. Gleichzeitig können immense Mengen an Bildmaterial generiert werden, die Pflanzen in ganz unterschiedlichen Wachstumsphasen und Versorgungszuständen abbilden. Auf dieser Grundlage kann künstliche Intelligenz aufgebaut und Bilderkennungssysteme eingesetzt werden, um zum Beispiel Pflanzenschutzmittel einzusparen. „Das Projekt zeigt: Wir verfügen über Kompetenzen und arbeiten an Projekten, die über die bayerischen Zusammenhänge hinaus relevant sind und einen wichtigen Beitrag leisten können, um die großen Herausforderungen in den Bereichen Landwirtschaft, Klimaschutz und Biodiversität zu meistern“, sagte LfL-Präsident Sedlmayer.

Außerdem stellten die Forscher die neuesten Untersuchungsergebnisse der LfL auf bayerischen Feldern vor: „Diese Zahlen zeigen, welch positiver Effekt für die Artenvielfalt durch EU-Förderprogramme und den gezielten Einsatz von Landesmitteln hier in Bayern erzielt wird“, sagte Sebastian Wolfrum vom Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau. „Auf Flächen mit Gewässerrandstreifen konnte im Vergleich zu Flächen ohne Gewässerrandstreifen im Mittel 40 Prozent mehr Insektenbiomasse und eine um 16 Prozent höhere Artenvielfalt bei Insekten festgestellt werden. Gewässerrandstreifen sind also nicht nur ein Beitrag zum Erosions- und Gewässerschutz, sondern sie stärken auch die Biomasse und die Artenvielfalt bei Insekten.“ Die Untersuchungen wurden 2019 und 2020 in vier vorwiegend ackerbaulich genutzten Regionen im Naturraum des Unterbayerischen Hügellands durchgeführt.

Bericht und Fotos: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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