Tourismus

Es war einmal: die Wetterwarte Wendelstein

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Sechs Jahre ist es inzwischen schon her, dass der Deutsche Wetterdienst die Wetterwarte auf dem Wendelstein schloss. Aber noch erinnert die Einzigartigkeit der Gebäude auf dem Wendelstein an wichtige Aufgaben und Zeiten. Auf der Internetseite der Wendelsteinbahn gibt es hierzu folgende Informationen:

Am 21. September 2012 endete eine bedeutende Ära am Wendelstein. Knapp 130 Jahre lang wurden bis dahin regelmäßig Wetterdaten am Wendelstein dokumentiert und ausgewertet, nämlich seit 1883 das Wendelsteinhaus auf dem beliebten Aussichtsberg errichtet wurde. Zunächst war es der damalige Wirt, der dreimal täglich Luftdruck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Stärke und Richtung des Windes, den Wetterverlauf sowie Form und Zug der Wolken notierte.

1962 bekam die Wetterstation ihr eigenes Gebäude am 1.838 m hohen Wendelsteingipfel. Von dort wurden die Daten zur globalen Auswertung und Prognose an die Zentrale des Deutschen Wetterdienstes nach Offenbach weitergeleitet. Auch Klimadaten wurden dabei erfasst. In der besonders exponierten Lage spielte außerdem das menschliche Auge immer eine wesentliche Rolle bei der Wetterbeobachtung, z.B. bei der Warnung vor herannahenden Gewitter- oder Hagelzellen.

Aus Gründen der Kosteneinsparung hatte der Deutsche Wetterdienst zum Herbst 2012 beschlossen, vom Wendelstein abzurücken. Weder eine Petition mit rund 5.000 Unterschriften noch die Kritik von Meteorologen konnte dies verhindern. Das Personal wurde intern an andere Stationen versetzt.

Die benachbarte Universitäts-Sternwarte hat die Räumlichkeiten der Wetterwarte inzwischen übernommen und zeichnet Wind-/Temperaturwerte weiterhin mit eigenen Geräten auf; diese fließen jedoch nicht wie bisher in regionale Wetterprognosen ein. Zu den aktuellen Wetterdaten.

Ein ehemaliger Windmast erinnert noch an die Zeit der Wetterstation am Wendelstein, dient aber heute nur noch als Blitzableiter.

Soweit der Rückblick, aktuell ist der Wendelstein ein beliebter Ausflugsberg mit der Zahnradbahn ab Brannenburg und mit einer Seilbahn ab Bayrischzell. Gerade im Spätsommer und im Herbst nutzen Einheimische, Gäste sowie Wander- und Bergfreunde die vielfältigen Möglichkeiten des Naturgenusses mit Einkehrmöglichkeit auf dem Gipfel. Zudem gibt es im Verbund mit den Nachbars-Bergbahnen Kampenwand, Hochries und Hocheck das preisgünstige Gipfel-hoch4-plus-Ticket mit zusätzlicher Ermäßigung bei den Chiemgau-Thermen. Während der Rosenheimer Herbstfestzeit erhalten Käufer des drei Jahre gültigen und übertragbaren Tickets (Erwachsene 72 Euro, was immerhin 40 Prozent weniger ist als beim Einzelkauf) sogar noch einen Zusatz-Bonus: für jede im Auerbräu-Festzelt (Info-Häuschen) gekaufte Karte gibt es noch eine Gratis-Maß Auer-Bier dazu.

Fotos: Aktuelle Luftaufnahme vom Wendelstein-Gipfel mit Wetterstation von Rainer Nitzsche

Nähere Informationen: www.wendelsteinbahn.de

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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