Kirche

Erzbistum München und Freising: 50 Jahre Seelsorge für Alleinerziehende

Die Alleinerziehendenseelsorge des Erzbistums München und Freising begeht ihr 50-jähriges Bestehen und begrüßt gleichzeitig die neue Leiterin für das Haus Dorothee, Begegnungsstätte für alleinerziehende Frauen und Männer in München-Berg am Laim. Am Freitag, 28. Juni, um 15 Uhr wird im Münchner Exerzitienhaus Schloss Fürstenried (Forst-Kasten-Allee 103) eine Andacht gefeiert. Anschließend wird die künftige Leiterin des Hauses Dorothee, die Pädagogin Regina Knoblich, in ihr Amt eingeführt und ihre Vorgängerin, die Religionspädagogin und Gemeindereferentin Irmengard Römer, verabschiedet. Parallel zur Feier wird eine Kinderbetreuung angeboten, anschließend gibt es bei einem Buffet Gelegenheit zu Begegnung und Austausch.

Regina Knoblich (37) hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München Pädagogik studiert. Seit 2008 arbeitet sie als Jugendreferentin für die Erzdiözese München und Freising, zunächst an der Jugendstelle Ebersberg, dann an der Jugendstelle Erding. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren die Ausbildung von Jugendleitern und die Unterstützung von Ehrenamtlichen in der Jugendarbeit. Knoblich ist verheiratet und hat zwei Kinder. Religionspädagogin und Gemeindereferentin Irmengard Römer (65) ist seit 1980 im Dienst der Erzdiözese. Zunächst war sie im Schulunterricht und in verschiedenen Gemeinden tätig, ab 1993 auch in der Gemeindeberatung. 2001 übernahm sie die Leitung des Hauses Dorothee. Für die Arbeit mit Alleinerziehenden bildete sie sich in Gestaltpädagogik sowie Trauerbegleitung und Abschiedsarbeit fort. In ihrer Verantwortung lagen die inhaltliche Ausrichtung der Angebote je nach den Bedürfnissen der Alleinerziehenden sowie Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Römer ist verheiratet und hat eine Tochter.

1969 wurde die Alleinerziehendenseelsorge des Erzbistums München und Freising gegründet. „Das war eine wegweisende Entscheidung“, sagt Susanne Ehlert, Leiterin des Fachbereichs „Alleinerziehende Mütter und Väter“ im Erzbischöflichen Ordinariat München. „Ausgerechnet die katholische Kirche kümmerte sich um Frauen, die unverheiratet schwanger geworden waren, von ihrem Mann getrennt lebten oder eine Scheidung hinter sich hatten. In einer Zeit, in der diese Frauen und ihre Kinder noch häufig gesellschaftlicher Diskriminierung ausgesetzt waren, setzte das Erzbistum damit ein positives Signal der Akzeptanz und Unterstützung.“ Die Gründung sei damals auch Theresia Hauser zu verdanken gewesen, der ersten Leiterin der Frauenseelsorge im Erzbistum München und Freising, die die Arbeit mit Alleinerziehenden zu einem Schwerpunkt ihres Engagements machte.

Heute bietet die Alleinerziehendenseelsorge ein breites Programm von Wochenendveranstaltungen und Ausflügen über Gruppentreffs und Beratungsangebote bis hin zu Gottesdiensten und Besinnungsangeboten. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Bearbeitung von Trennung und Trauer, die Organisation des alltäglichen Lebens, das Leben als Single mit Kind, Erziehungs- und Beziehungsfragen, der Umgang mit Krisen bis hin zur Entdeckung von neuen Chancen. Die Begegnungsstätte für alleinerziehende Frauen und Männer, Haus Dorothee in Berg am Laim, bietet ein buntes Programm von der Geburtsvorbereitung, dem regelmäßigen Baby-Treff bis hin zu verschiedenen Gesprächsgruppen. Im Jahr 2017 wurde eine Gruppe von Alleinerziehenden mit ihren Kindern bei einer Pilgerreise nach Rom von Papst Franziskus empfangen. (gob)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat München-Freising
Foto: privat

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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