Ein Ort der Begegnung und des Miteinanders – treffender kann man das neue Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshaus in Kaldorf im Markt Titting (Landkreis Eichstätt) nicht beschreiben. Das Gebäude fungiert nämlich nicht nur als Feuerwehrgerätehaus, sondern ist gleichzeitig auch neue Heimat für den örtlichen Sportverein und die Dorfgemeinschaft. Zur offiziellen Einweihungsfeier, zu der die drei Bauherren – der Markt Titting, die FFW Kaldorf und die DJK Kaldorf-Petersbuch eingeladen hatten, kamen neben zahlreichen Dorfbewohnern auch eine Reihe an Ehrengästen. Finanziell unterstützt wurde das Projekt u.a. vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern mit einer Fördersumme in Höhe von rund 340.000 Euro.
Der Ortsteil Kaldorf mit seinen rund 300 Einwohnern zeichnet sich bereits seit vielen Jahren durch das starke ehrenamtliche Engagement der Bürger in Vereinen und Gruppierungen aus. Sämtliche Vereine sind eng miteinander verbunden, da viele sich in mehreren Gruppierungen gleichzeitig einbringen. Der Wunsch nach einer für möglichst viele Gruppen nutzbaren Aufenthalts- und Versammlungsstätte sowie Sportstätte wurde deshalb in den vergangenen Jahren mehrfach aus der Bürgerschaft an die Gemeinde herangetragen. Grund genug also für den Markt Titting den Bau eines solchen Begegnungsortes voranzutreiben.
Rückblick
Die wesentlichen Planungen für das Projekt gehen bereits auf das Jahr 2019 zurück, so dass im Januar 2020 die Einleitung einer Einfachen Dorferneuerung erfolgen konnte. Die Bauarbeiten für das Haus starteten mit dem Spatenstich Ende Oktober 2020. Das Gebäude besteht aus einem teilbaren Gemeinschaftsraum, großen Räumlichkeiten für das Abstellen des Feuerwehrfahrzeugs und weiterer Geräte, sowie einem Sanitärbereich mit Umkleiden für den Sportverein. Neben der Stärkung des dörflichen Zusammenlebens und der Dorfgemeinschaft war den Bauherren bei den Planungen insbesondere die Förderung des ehrenamtlichen Engagements der Bürger vor Ort wichtig.
Dass eine starke Dorfgemeinschaft Grundvoraussetzung für den Neubau des Gebäudes war, das betont auch Monika Hirl vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern: „In der Dorferneuerung gilt schon immer das Grundprinzip: Ohne Bürgermitwirkung keine Dorferneuerung. Wenn die Menschen vor Ort mitreden, mitplanen und mitentscheiden können, werden nachhaltige Ergebnisse erzielt – und Zukunftsorte nach den Ideen der Bevölkerung gestaltet.“
Ein besonderes Beispiel für die umfassende Bürgerbeteiligung sind die Fenster und Dachelemente des Gebäudes. Diese konnte man im Rahmen einer Spendenaktion der DJK Kaldorf-Petersbuch „erwerben“ und so den Bau finanziell zusätzlich unterstützen. Dadurch wird der Gemeinschaftssinn nicht nur im Inneren spürbar, sondern auch von außen sichtbar.
Erfolgsmodell Dorferneuerung
Das Bayerische Dorferneuerungsprogramm gibt es nun seit mehr als 40 Jahren. Im Mai 1981 wurde es vom bayerischen Landtag beschlossen. Es ist der Grundstein für die Förderung des ländlichen Raumes und seiner Dörfer und Gemeinden. Es wurde schnell zu einem Schwerpunkt der Arbeit in der Ländlichen Entwicklung mit den zentralen Zielen: Lebensqualität verbessern und Dorfgemeinschaften stärken.
Schon 1981 wurde für den Ort Titting die Aufnahme in das Bayerische Dorferneuerungsprogramm beantragt und in den Folgejahren viele Dorferneuerungsmaßnahmen umgesetzt. Die Dorferneuerung findet nach wie vor enormen Zuspruch. Aktuell werden in Bayern 1.420 Dorferneuerungen bearbeitet. 970 Gemeinden mit 2.200 Ortsteilen und rund 830.000 Einwohnern profitieren davon.
Bericht und Fotos: Amt für Ländliche Entwicklung Oberbayern