Leitartikel

Eindrucksvolles Ende einer Handwerker-Woche im Ahrtal

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Eine Arbeitswoche war der Sanitär- und Heizungsmeister Florian Stein aus Leitenberg (Gemeinde Frasdorf) zusammen mit seinen Mitarbeitern Andreas Bauer und Daniel Kink in der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Einsatz, um im dortigen Katastrophengebiet zu helfen. Nach seiner Rückkehr, fasste er seine Arbeit und Eindrücke wie folgt zusammen: „Der Arbeitseinsatz ist besser als geplant gelungen, aber was wir bei der abschließenden Fahrt durch das zerstörte Ahrtal gesehen haben, das ging uns weit unter die Haut“.

Fünf Tage waren die Chiemgauer Handwerker in der Stadt, um defekte Gasheizungs-Anlagen wieder in Gang zu bringen, damit die Häuser zum Winter hin wieder beheizt und bewohnt werden können. Damit die Arbeiten reibungsfrei und koordiniert verlaufen konnten, gab es eine enge Abstimmung mit der dortigen Innung und mit der Gemeinschaft „Heizungsbauer aus Leidenschaft“, dazu Florian Stein: „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Rheinland-Pfalz war sehr gut, wir erfuhren tiefe Dankbarkeit, alle an den Arbeiten Beteiligten zeigten sich hoch motiviert, so dass wir einen größeren Erfolg erzielten als erhofft. Insgesamt sind wir froh, dass wir es gemacht haben und wir hoffen, dass die Unterstützung von Aussen für das betroffene Katastrophengebiet weiter anhält“.

Auf dem Arbeitsweg führte der Weg noch durch Teile des Ahrtales, das zum Teil für den allgemeinen Verkehr noch gesperrt, aber für die Helfer zugänglich ist.  Das Talgebiet ist weit mehr als die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler von der Zerstörung betroffen. Die drei Heizungsbauer aus dem Chiemgau sahen dabei die kaputte Infrastruktur und eine Landschaft, die nichts mehr von seinem vormaligen Weinanbau-Reiz hatte. Sie fassten das Gesehene und ihre gemachen Fotos wie folgt zusammen: Bilder bei der Durchfahrt durch das Ahrtal – tief ergreifende Eindrücke und Emotionen. Zerstörung, Naturgewalt, menschliches Leid, Trauer, Zusammenhalt, Wiederaufbau – Hoffnung“.

 30.000 Häuser und 10.000 Heizungen – Noch lange und viel zu tun

Rund 30.000 Häuser waren vom Hochwasser im Sommer betroffen und rund 10.000 Heizungen mussten oder müssen wieder hergerichtet werden. Im Dauereinsatz ist seit dem Unglück Innungsmeister Frank Wershofen. Er war für Florian Stein auch der Ansprechpartner und das war gut so, denn: „Einfach losfahren und vor Ort sagen, ich bin da und will helfen, dass bringt nichts. In jedem Falle ist es notwendig, dass vorher mit der Innung Kontakt aufgenommen und die Koordinierung gestartet wird“. Stein, der selbst im Vorstand der Rosenheimer Innung für Spengler-, Sanitär- und Heizungstechnik ist, hat bereits mit seinen Erfahrungen Kontakt mit den Innungen für die Landkreise Rosenheim, Traunstein und Berchtesgadener Land aufgenommen. In diesen drei Innungsverbänden sind auch Mitgliedsbetriebe aus dem Raum Ebersberg, Altötting und Mühldorf integriert. Die Innungen ihrerseits werden sich im Aktionsfall mit ihren Kollegen im Ahrtal in Verbindung setzen. Weitere Informationen und auch Spendenmöglichkeiten können im Internet über www.ahrtal.de oder www.die-AHRche.de erfragt werden.

Fotos: Florian Stein – Eindrücke aus dem Katastrophengebiet des Ahrtals nach dem sommerlichen Hochwasser.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!