In dieser Szene aus den Passionsspielen Oberammergau liegt eine stille Kraft: Jesus steht am Tisch, das Brot in den Händen, seine Jünger um ihn versammelt – zwischen Vertrauen und Ahnung, zwischen Nähe und Abschied. Die Flammen der Menora brennen still, fast wie das letzte Licht vor der Dunkelheit.
Dieses Bild des Abendmahls berührt gerade an den Ostertagen. Es zeigt mehr als ein biblisches Ereignis – es erzählt vom Menschsein. Vom Zusammensein trotz Zerbrechlichkeit. Vom Teilen inmitten von Unsicherheit. Von einer Liebe, die bleibt, selbst wenn Verrat und Leid vor der Tür stehen.
Heute, in einer Welt voller Brüche und Ungewissheiten, erinnert uns das Abendmahl daran, wie wertvoll Gemeinschaft ist. Wie heilsam es ist, sich an einen Tisch zu setzen – im Vertrauen, dass wir nicht allein sind. Und wie notwendig es bleibt, einander zu sehen, zu hören, zu stärken.
Ostern ist das Fest der Hoffnung. Dieses Bild macht sie sichtbar – in einem Moment der Stille, der mehr sagt als tausend Worte.
Foto: Rainer Nitzsche | Passionsspiele in Oberammergau