Natur & Umwelt

Ein Leitfaden für ökologisch wertvolle Waldflächen

Veröffentlicht von Günther Freund

Nationalpark Bayerischer Wald stellt Interregprojekt in Bayerisch Eisenstein interessierten Fachleuten vor

Wie kann man Biodiversität fördern und Waldnaturschutzkonzepte für den Böhmerwald entwickeln? Mit dieser Frage beschäftigen sich gerade Forscher und Naturschützer der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava sowie der Goethe Universität Frankfurt. Das Interregprojekt, das auf deutscher Seite im Bereich der Nationalparkdienststelle Bayerisch Eisenstein durchgeführt wird, konnte nun bei einer Informationsveranstaltung interessierten Fachleuten vorgestellt werden.

Im Rahmen des Projektes wird in der Managementzone des Nationalparks gezielt vielfältiges Totholz gefördert. Auch Maßnahmen zur Förderung von Tannen, Linden und Ulmen sowie die Anzucht und Pflanzung von 200 Eiben inklusive dem Schutz vor Wildverbiss sind in dem Projekt enthalten. „Darüber hinaus läuft ein Monitoring von Flechten, Insekten, Moosen und Pilzen“, erklärt Projektkoordinator Peter Karasch. „Hauptziel ist eine Biotop-Verbesserung in der Managementzone. Insgesamt werden wir 150 Hektar Waldflächen ökologisch aufwerten, an definierten Stellen optimieren und so ideale Lebensräume für Flechten, Moose, Pilze und Insekten schaffen.“

 An der Exkursion nahmen Bayerisch Eisensteins Bürgermeister Michael Herzog, Vertreter der Bayerischen Staatsforsten, der Forstverwaltung, der Unteren Naturschutzbehörde, der Universität Prag, des Bund Naturschutz sowie Privatwaldbesitzer teil. „Die bunte Zusammensetzung der Teilnehmer zeugte davon, dass das Thema für die unterschiedlichsten Gruppen interessant ist.“ Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer von der Ausbringung von Tannenstämmen und den damit verbundenen Impfversuchen. Auf dem Totholz sollen seltene Pilzarten, wie der Duftende Feuerschwamm, der Tannenstachelbart oder der Heidelbeer-Kammpilz, durch die Ausbringung von Kulturmyzel gezüchtet werden.

An insgesamt fünf Infopunkten informierten sich die Teilnehmer der Exkursion über das Interregprojekt im Bereich der Nationalparkdienststelle Bayerisch Eisenstein. (Fotos: Peter Karasch/Nationalpark Bayerischer Wald)

Die Führung der Exkursion übernahmen Peter Karasch und Revierförsterin Silvia Pflug, die den Teilnehmern die praktische Umsetzung im Gelände vorstellte. „Die Versuchsanordnungen, die für die Forschungen notwendig sind, stellen uns immer wieder vor große Herausforderungen“, erklärte Silvia Pflug. Letztendlich werden nun alle geplanten Verbesserungen auf den unterschiedlichen Flächen umgesetzt. In diesem Zusammenhang bedankte sie sich bei den Mitarbeitern von der Nationalparkdienststelle Bayerisch Eisenstein für ihren Einsatz. Die Übersetzung für die tschechischen Gäste übernahm Pavel Becka.

Auch Professor Claus Bässler von der Goethe Universität Frankfurt stand für Fragen zur Verfügung und gab einen Einblick in die Waldnaturschutzkonzepte, die gerade erarbeitet werden. Zum Jahresende sollen diese in einer Broschüre erscheinen.

Pressemeldung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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