Rohrdorf – Ein Sonntag wie aus dem Bilderbuch: Blauer Himmel, weißes Wolkenspiel, der Klang von Trompeten, Hörnern und Klarinetten in der Luft – und über 1.500 Musikantinnen und Musikanten, die Rohrdorf in ein klingendes Farbenmeer verwandelten. Beim großen Festsonntag des 59. Bezirksmusikfestes des Musikbundes von Ober- und Niederbayern wurde Tradition lebendig und Blasmusik zum Herzstück gelebter Heimat.

Ein Moment voller Würde und Gänsehaut: Vom Balkon im zweiten Stock dirigiert Benedikt Paul die Bayernhymne – gespielt von über 1.200 Musikantinnen und Musikanten aus dem gesamten Bezirk Inn-Chiemgau. Neben ihm steht Bezirksdirigent Christoph Danner, der zuvor den Gemeinschaftschor zur Festtagshymne leitete. Gemeinsam überblicken sie ein beeindruckendes Meer aus Bläsern, Trachten und Begeisterung – ein musikalischer Höhepunkt des Bezirksmusikfestes in Rohrdorf.
Geistlicher Auftakt im Takt der Gemeinschaft
Der Morgen begann mit einem Kirchenzug zum Festgottesdienst im Schulhof der Grundschule an der Turner-Hölzl-Halle. Der Ort war bewusst gewählt: unter freiem Himmel, mitten im Ort, mitten im Leben. Kurat Tobias Pastöser, Diakon Günter Schmitzberger und Gemeindereferentin Conny Gaiser führten durch einen lebendigen und zugleich andächtigen Gottesdienst, der von musikalischer Mitgestaltung der Musikkapelle Rohrdorf und ehrlicher Frömmigkeit getragen war.

Ein kraftvolles Zeichen der Verbundenheit: Zum Abschluss des großen Gemeinschaftschors erheben über 1.200 Musikantinnen und Musikanten aus dem Bezirk Inn-Chiemgau ihre Instrumente zum traditionellen Musikantengruß. Ein bewegender Moment voller Stolz, Gemeinschaft und Leidenschaft für die Blasmusik – festgehalten mitten im Herzen von Rohrdorf und tief verwurzelt in der bayerischen Musikkultur.
Ein Festzug, der alles überstrahlte
Der Höhepunkt folgte am Nachmittag: Punkt 14 Uhr setzte sich der farbenprächtige Festzug mit über 30 Musikkapellen in Bewegung – begleitet von Trachten- und Schützenvereinen, Fahnenabordnungen, Ehrengästen und begeisterten Zuschauern am Straßenrand. Es war ein wahres Volksfest der Blasmusik – bunt, laut, fröhlich und getragen von gelebtem Miteinander. Ob die Musikerinnen und Musiker aus Aschau, Prien, Samerberg, Bernau, Willing oder Großhöhenrain – alle zogen mit Stolz und Freude durch das festlich geschmückte Rohrdorf.

Die Musikkapelle Rohrdorf marschiert in den Dorfplatz ein.
Der Dorfplatz wird zur Bühne für den Klang der Heimat
Am Rohrdorfer Dorfplatz versammelte sich schließlich das musikalische Herz des Tages: Beim großen Gemeinschaftschor dirigierte Bezirksdirigent Christoph Danner mit sicherer Hand die Festtagshymne, gefolgt vom kraftvollen „Kaiserjäger-Marsch“, geleitet von Jacob Operier, und schließlich der ergreifenden „Bayernhymne“, die Benedikt Paul dirigierte.

Im Gleichschritt durch die Geschichte – der große Festzug erreicht den Rohrdorfer Dorfplatz. Mit wehenden Fahnen, kraftvollen Märschen und strahlenden Gesichtern ziehen die Blaskapellen und Trachtengruppen vorbei an begeisterten Zuschauern. Ob jung oder alt, Trompete oder Trommel – der Festzug zeigt die ganze Vielfalt und Lebendigkeit der bayerischen Blasmusiktradition und gipfelt in einem farbenprächtigen Höhepunkt mitten im Herzen der Gemeinde.
Gänsehaut-Moment: Als über 1.200 Musikantinnen und Musikanten im abschließenden Musikantengruß ihre Instrumente gen Himmel hoben – als stilles Zeichen des Stolzes, der Verbundenheit und der Freude an der Musik.

So ein Bezirksmusikfest kann ganz schön anstrengend sein – vor allem, wenn man morgens beim Kirchenzug mitläuft, mittags mitklatscht und nachmittags noch ein halbes Würstl verdrückt. Da hilft nur eins: Papa als Trage-Service buchen – Einschlafgarantie inklusive!
Würdigung für jahrzehntelanges Engagement
Ein besonderer Moment war die Ehrung von Leonhard Eisner, der seit 30 Jahren als Vorstand im Bezirk Inn-Chiemgau wirkt. Benedikt Paul vom Musikbund überreichte die Auszeichnung unter Applaus der Festgemeinde. Auch Bürgermeister Simon Hausstetter und Landrat Otto Lederer nutzten die Gelegenheit, ihre Wertschätzung für das ehrenamtliche Engagement und die kulturelle Bedeutung der Blasmusik auszudrücken.

Feierlicher Auftakt unter freiem Himmel: Der Festgottesdienst im Schulhof der Grundschule Rohrdorf bildete den spirituellen Beginn des Festsonntags beim Bezirksmusikfest. Kurat Tobias Pastöser, Diakon Günter Schmitzberger und Gemeindereferentin Conny Gaiser leiteten die Messe inmitten einer eindrucksvollen Kulisse aus Trachtenträgern, Musikantinnen und Gläubigen. Musikalisch begleitet von der Musikkapelle Rohrdorf wurde der Gottesdienst zu einem bewegenden Moment der Dankbarkeit, Gemeinschaft und inneren Einkehr – ein kraftvolles Zeichen dafür, wie Musik und Glaube zusammenwirken können.
Politische Prominenz und festliche Kulisse
Mit dabei waren zahlreiche Ehrengäste, darunter Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, die Landtagsabgeordneten Wast Friesinger und Sepp Lausch sowie viele Kreisräte und Ehrenbürger. Sie alle zeigten sich tief beeindruckt vom musikalischen und organisatorischen Niveau des Festes. Auf der Ehrentribüne in der Ortsmitte war die Begeisterung förmlich spürbar – und der Blick auf das Meer an Musikanten auf dem Platz bleibt unvergessen.

Schön, wenn man einen Schattenplatz findet – und noch schöner, wenn man ihn mit seiner Tuba teilen kann. Blasmusik trifft Blumenwiese: ein stiller Moment der Erholung beim festlichen Trubel des Bezirksmusikfests in Rohrdorf.
Dieses Bezirksmusikfest war weit mehr als ein musikalisches Großereignis – es war ein Fest der Begegnung, der Heimatverbundenheit und des ehrenamtlichen Engagements. Die Musikkapelle Rohrdorf als Gastgeber hat gezeigt, was entsteht, wenn Herzblut, Gemeinschaftssinn und Organisationstalent zusammentreffen: Ein Tag, der in Erinnerung bleibt.

So klingt’s und lebt’s in Oberbayern: Ein Blick ins volle Festzelt beim 59. Bezirksmusikfest in Rohrdorf zeigt, was bayerische Blasmusik, Tracht und Geselligkeit ausmachen – ein Meer aus Gamsbärten, Bierkrügen und strahlenden Gesichtern. Hier wird Tradition nicht nur gefeiert, sondern gemeinsam gelebt.
Ein Appell an die nächste Generation
Wer glaubt, Blasmusik sei nur etwas für Ältere, der war an diesem Tag nicht in Rohrdorf. Denn dort standen viele Jugendliche in Tracht mit ihrem Instrument in der Hand – mittendrin, nicht nur dabei. Sie zeigen: Musikmachen ist modern, sozial, erfüllend. Wer in einer Kapelle spielt, ist Teil einer starken Gemeinschaft.

Ob mit viel Erfahrung oder zum allerersten Mal dabei – die Tafelbuben und Tafelmädchen verleihen dem Bezirksmusikfest ein ganz besonderes Gesicht. Stolz und mit strahlenden Augen tragen sie die Tafeln ihrer Kapellen und Vereine, schmücken das Fest mit Blumen, Symbolen und jugendlichem Charme. Sie zeigen: Die Blasmusik hat Zukunft – und sie beginnt mit den Jüngsten.
Man lernt, wächst, tritt auf, erlebt unvergessliche Momente – wie diesen Sonntag.
Deshalb unser Appell an alle jungen Menschen in der Region:
Lernt ein Instrument! Schließt euch eurer Musikkapelle vor Ort an!
Musik ist mehr als Töne – sie ist Freundschaft, Engagement und Heimatgefühl.
Fotos: Rainer Nitzsche