Land- & Forstwirtschaft

Ei, Ei, Ei: Alles über das ovale Wunder

Osterzeit ist Eierzeit. Nicht allein als kulinarische Köstlichkeit steht das Ei zu Ostern im Blickpunkt, auch das Färben, Verstecken und Suchen von Ostereiern am Ostersonntag ist in vielen Familien noch heute liebevoll gepflegter Brauch.

Wichtiger Bestandteil der Ostertraditionen

Wie kommt es, dass das Ei gerade zu Ostern so geschätzt wird? Im Christentum galten Ostereier lange Zeit als Symbol für neues Leben und Fruchtbarkeit. Das Essen von Eiern war den Gläubigen in der Fastenzeit vor Ostern nicht erlaubt. Die Eier, die während dieser Zeit gelegt wurden, wurden meist hartgekocht und dadurch haltbar gemacht. Nach vierzig Tagen konnten am Ostersonntag dann erstmals wieder Eier gegessen werden – was liegt da näher, als das Ei zu etwas ganz Besonderem an diesem Tag zu machen.

Ei hat immer Saison

Eigentlich aber hat das Ei immer Saison: Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt in Deutschland bei 239 Eiern im Jahr (2020). Ob als Spiegelei, als Rührei oder als gekochtes Ei auf dem Frühstückstisch – die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig wie bei kaum einem anderen Lebensmittel. Eier sind zudem unverzichtbare Küchenhelfer: Kochen und backen ohne Eier? Da würde etwas fehlen!

Jedes Ei verrät seine Herkunft

Die gut sichtbare Kennzeichnung auf jedem Ei gibt auf einen Blick Aufschluss darüber, woher das Ei kommt.

Die erste Ziffer verrät das Haltungssystem, aus dem das Ei stammt.
0 = ökologische Erzeugung
1 = Freilandhaltung
2 = Bodenhaltung
3 = Kleingruppenhaltung

Das darauf folgende Länderkürzel steht für das Herkunftsland des Eies.
DE = Deutschland
BE = Belgien
AT = Österreich
NL = Niederlande

Die Ziffern nach dem Länderkürzel kennzeichnet das Bundesland:

01 = Schleswig-Holstein
02 = Hamburg
03 = Niedersachsen
04 = Bremen
05 = NRW
06 = Hessen
07 = Rheinland-Pfalz
08 = Baden-Württemberg
09 = Bayern
10 = Saarland
11 = Berlin
12 = Brandenburg
13 = Mecklenburg-Vorpommern
14 = Sachsen
15 = Sachsen-Anhalt
16 = Thüringen

Was bedeuten die Größenbezeichnungen?

Wertvolle Inhaltsstoffe

Eier sind für unsere Ernährung wertvoll. Sie sind reich an Nährstoffen und können vielseitig in der süßen oder herzhaften Küche verwendet werden. Eier liefern hochwertiges Eiweiß, das der Körper fast vollständig in körpereigenes Eiweiß umbauen kann. Zudem enthalten Eier eine Reihe von Vitaminen und Mineralstoffen, wie Vitamin A, B1 und B2 sowie Calcium, Phosphor und Eisen, die unsere Körperfunktionen unterstützen.

Eier sind Fitmacher: Unter der 0,3 mm dünnen Schale verbirgt sich eine wertvolle Proteinquelle, die z. B. notwendig für einen schnellen Wiederaufbau von Muskeln ist. Haut, Gehirnzellen, Stoffwechsel und Nerven ziehen sich Energie aus dem ovalen Wunder.

Handhabung und Lagerung

Eier sollten am besten kühl gelagert werden. Dabei sollten nur so viele Eier aus dem Kühlschrank entnommen werden, wie sofort verbraucht werden. Denn durch Temperaturschwankungen kann sich Kondenswasser auf dem Ei bilden, das auch dazu führen kann, dass Keime ins Innere des Eies dringen.

Eier sind 28 Tage haltbar. Das Legedatum des Eies errechnet sich aus dem Mindesthaltbarkeitsdatum minus 28 Tage.

Eier am besten nicht abwaschen oder abreiben. Das würde die Eioberhaut zerstören, die das Ei vor dem Eindringen von Keimen schützt.

Wer Eier zum Bemalen oder Basteln ausbläst, sollte dies nicht mit dem Mund machen, sondern alternativ einen abgeschnittenen dicken Strohhalm verwenden. Stechen Sie mit einer Nadel oben und unten jeweils ein Loch ins Ei. Vergrößern Sie das untere Loch so, dass Sie mit dem Strohhalm das flüssige Ei in eine Schüssel pusten können.

Selbst gefärbte, hartgekochte Eier halten 2 bis 3 Wochen. Beim längeren Kochen entsteht durch eine chemische Reaktion manchmal ein grüner Rand am Eigelb. Dies ist unbedenklich.

Wie gut ein Ei sich pellen lässt, ist aber abhängig von der Frische. Je frischer das Ei, desto schlechter löst sich die Schale.

Und so geht der Frischetest: Frische Eier bleiben in einem Glas Wasser am Boden. Ältere Eier richten sich aufgrund der zunehmenden Luftkammern im Inneren des Eies auf oder steigen an die Oberfläche. Eier werden auf der Spitze gelagert, damit der Dotter trotz der entstehenden Luftkammer mittig bleibt.

Viele Menschen vermuten, dass die Eierfarbe immer der Gefiederfarbe entspricht: Legen also weiße Hühner weiße Eier und braune Hühner braune Eier? Nein! Die Farbe der Eierschale ist genetisch festgelegt. Verantwortlich für die Farbe sind Drüsen im Legedarm des Huhns. Sie bilden verschiedene Farbpigmente, die braune Eier ergeben. Hühner, die weiße Eier legen, bilden dagegen keinen Farbstoff. Hühnereier können alle Farben haben, die in der Vogelwelt vorkommen: von helltürkis über eierschalfarben, beige bis hin zu schwarzbraun. Auch gesprenkelte Eier kommen vor. Dies hängt ab von der Hühnerrasse. Allein in Europa gibt es über 180 anerkannte Hühnerrassen. Die fleißigsten Eierleger sind allerdings speziell gezüchtete Legehybriden: Sie legen in ihrem ersten Lebensjahr bis zu 320 Eier.

Bericht: Bayerischer Bauernverband

Bildrechte: © Annie Spratt | unsplash.com / Bauernverband

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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