Für Karl Wald aus Penzberg war der Fußball mehr als ein Hobby, das ihn jedes Wochenende beschäftigte. Er war auf dem Fußballplatz nicht als Fan und nicht als Fußballer. Nein, er war erfolgreicher Schiedsrichter. Über 1.000 Spiele leitete er mit seiner Pfeife, unter anderem im Pokalspiel am 13.05.1951 vor 45.000 Zuschauern im ausverkauften Grünwalder Stadion beim Spiel TSV 1860 München – Spielvereinigung Fürth. In seinem Dienst als Schiedsrichter macht er 1970 eine Erfindung. Im Loisachtal mußte er öfters bei Turnieren das Pfeiferl bedienen. Wenn es im Finale nach Spielende einen Gleichstand gab, wer ist der Sieger? Niemand? Bei einem Turnier geht das nicht. Es wurde entschieden durch Werfen einer Münze. Das war eine Sache des Glücks, aber keine sportliche Entscheidung. In einem Radio Interview meint Wald dazu, das wäre absoluter Blödsinn. Diesen Blödsinn konnte Wald bei seinen kleinen Turnieren als Schiedsrichter verhindern. Wenn das Endspiel unentschieden ausging, entschloss er sich für folgendes pro cedere. Er ließ statt einer Münze zu Werfen die Spieler Elfmeter schießen. Mit gutem Erfolg und zu aller Zufriedenheit. Dann trug er seine Idee 1970 beim bayerischen Fußballverband vor. Präsident Huber sah den Vorschlag von Wald sehr skeptisch, aber das Gremium stimmte zu.
Von Bayern aus begann der Siegeszug des Elfmeterschießens. Es wurde bald nach Einführung vom Deutschen Fußballbund, der Europäischen Fußball Union und dem Weltverband FIFA übernommen Karl Wald hatte diese weltweite Anerkennung nie interessiert. Viel mehr freute er sich über den FIFA- Präsidenten Sepp Blatter. Dieser schickte ihm jedesmal zu Weihnachten eine Glückwunschkarte:“ Hallo Karl, deine Idee ist für immer die Lösung, danke“!
Karl Wald starb 2011 in Penzberg. Zu seinen Ehren wurde eine Straße nach ihm benannt, die Karl-Wald-Straße.
Aus Zeitreise Bayern von Klaus Bichlmeier. Foto: www.karl-wald.de