Naturbeobachtungen am Chiemsee –
Bei herrlichem Wetter wunderte sich wohl nicht nur das weiße Hermelin, wo den der ganze Schnee ist. Nachdem der Klimadienst Copernicus den wärmsten Januar aller Zeiten festgestellt hat, ist dies hier im Chiemgau überall weithin sichtbar. Auch an den Gewässern sind derzeit weiße Gäste da, die Silberreiher. Dieser regelmäßige Wintergast ergänzt den Graureiher bei der Mäusejagd. Einige Wintergäste wie die Krickenten haben schon deutliche Frühlingsgefühle, man beachte die getunkte weibliche Ente. Der nächste Entenbürzel ist für die häufige Stockente zu bunt und nach dem Auftauchen ist der namensgebende löffelartige Schnabel der Löffelente deutlich sichtbar.
Auch wenn man nur Enten auf dem Wasser sieht, sind es oft doch viele unterschiedliche Arten beim genaueren Hinsehen. So auch die Brandgänse aus dem hohen Norden, welche an der Kiesinsel Rast machen. Auch am Gewässerrand gibt es einiges zu entdecken. Schaut man genauer hin, so ist der schlammige Schilfrand für einige bedrohte Arten ein Festbankett. Die Wasserralle lebt in diesem Habitat ganzjährig, während die vom Aussterben bedrohte Bekassine hauptsächlich ein Wiesenbrüter ist. Aber seine Tarnung ist auch im Schilf überzeugend.
Text und Fotos: Johannes Almer