Gesundheit & Corona

Corona: Im Glauben inne halten!

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein Beitrag des Bayernbundes aus seiner Weiß-Blauen Rundschau von Dekan Daniel Reichel aus Rosenheim: Keiner von uns hätte noch vor einem Jahr daran gedacht, jemals in einer solchen Situation, wie sie uns diese Pandemie aufzeigt, Leben zu müssen. Das Corona-Virus hat uns fest im Griff und das dürfen wir nicht geringschätzen. Jede und jeder von uns muss seinen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. Die Maßnahmen schränken unser aller Leben ein, sie sind aber aus meiner Sicht notwendig.

Der Staat versucht mit aller Kraft das Seine zur Linderung aller Problematiken und Existenznöten beizutragen. Wir leben in einem Land in dem wir ein finanzielles Polster der Absicherung haben, dass verpflichtet uns aber auch, den Blick über den Tellerrand in jene Regionen unserer Welt nicht zu verlieren, die auf ein solches Polster nicht zurückgreifen können. Sie brauchen unsere Hilfe! Persönlich, für unsere Kirche, für die ganze Welt empfinde ich die Corona-Krise als eine große Herausforderung. Wir können im Blick auf diese Frage nicht nur auf die Kirche schauen, sondern sollten diese auf unsere Gesellschaft im Allgemeinen tun. Die Coronakrise wird es uns nicht leicht machen, wieder zum Status quo zurückzukehren. Ich glaube, dass sich die Art und Weise wie wir Gemeinschaft gewohnt waren, verändert hat. Dass wir auf diese Veränderungen neue Antworten brauchen. Wir werden uns wieder neu vernetzen, und manches wieder grundlegend aufbauen müssen.

Positiv empfinde ich, dass wir mit der Eingrenzung unserer sozialen Kontakte erfinderisch im Umgang unserer Beziehungen geworden sind. Videos, WhatsApp-Gruppen, Hausgottesdienste die besonders an Senioren, die nicht über die technischen Möglichkeiten verfügen, verteilt wurden, Jugendliche, die für Hilfsbedürftige einkaufen, Ideen wie wir trotz Kontaktgrenzen phantasievoll, erfinderisch eben, anders in Kommunikation treten. Ich schätze nun ganz neu die technischen Möglichkeiten die uns gegeben sind, und die uns Kontakt auf Abstand ermöglichen. Neben den Begriffen Homeoffice und Homeschooling, habe ich vor kurzem auch den Begriff Homechurching gelesen. Auch hier gilt es nach der Coronakrise, neben den Möglichkeiten Kirche auch in den neuen Medien zu erleben, den persönlichen Kontakt wieder auf- und auszubauen. Kirche lebt von Gemeinschaft! Diese Krise führt mich tatsächlich zu neuer Erkenntnis und Schlussfolgerung. Im Glauben innezuhalten, sich auf das Wesentliche zu besinnen, wurde und wird in meinem Leben immer mehr zu einer Quelle, die mir auch heute in der Corona-Krise Stütze und Halt gibt. Ein Weiteres, das mich im Glauben stärkt und trägt ist, dass ich meinen Glauben nicht alleine leben muss. Es ist die Wirklichkeit und die Erfahrung der großen christlichen Glaubensgemeinschaft weltweit aber auch das Beispiel gelebten Glaubens anderer Religionen. Dankbar bin ich, dass es in unserer Kirche und darüber hinaus viele Vorbilder und Glaubenszeugen gibt, die uns zeigen, wie sie in ihrem Leben Not und Schicksal im Glauben getragen und bestanden haben. Sie bestärken mich!

Pfarrer und Dekan Daniel Reichel, Leiter der Stadtteilkirche Rosenheim-Am Wasen, Dekan der Dekanate Rosenheim, Chiemsee und Bad Aibling, Landkreisdekan von Rosenheim und Domkapitular des Metropolitankapitels Zu Unserer Lieben Frau in München

Bayernbund-Informationen: www.bayernbund.de

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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