Tourismus

Chiemsee Summer nach Unwetter abgesagt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Chiemsee Summer ist nach dem schweren Unwetter in weiten Teilen Bayerns am Freitagabend abgebrochen worden. Dies haben Behörden, Gemeinde und Veranstalter gemeinsam nach einer Sondierung des Geländes entschieden.

So weisen neben etlichen Zelten der Gäste unter anderem Haupt- und Zeltbühne gravierende Schäden auf, die eine Fortsetzung des Spielbetriebs unmöglich machen. Beim Eintreffen des Unwetters war die Evakuierung bereits in vollem Gange, die Großzelte auf dem Konzertgelände bereits vollständig evakuiert und das Publikum auf dem Weg zu ihren Autos oder bereitstehenden Busshuttles. Dennoch gab es Verletzte: „Insgesamt wurden knapp 60 Personen behandelt, darunter auch viele, die nur eine psychische Betreuung (Krisenintervention) benötigten. Ernsthafter verletzt und in einem Krankenhaus aufgenommen wurden bisher rund 20 Personen, es gibt keine lebensbedrohlichen Verletzungen“, so Andreas Guske aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in der Nacht zu Samstag. Meldungen, die von abgerissenen Gondeln des Riesenrads berichten, entsprechen nicht der Wahrheit. Ein Teil der Gondeln wurde nach der erfolgreichen Evakuierung des Riesenrads lediglich rechtzeitig vor dem Unwetter abmontiert, um das Riesenrad weniger windanfällig zu machen – ein Prozedere, das im riesenradeigenen Sicherheitskonzept verankert und erfolgreich durchgeführt wurde.

Die Besucher wurden noch in der Nacht mit Shuttlebussen Richtung München, Salzburg und in die umliegenden Dörfer der Region sowie in die Notunterkunft gebracht. Derweil kam es in ganz Bayern zu erheblichen Beeinträchtigungen und Schäden der Infrastruktur, darunter auch dem Schienenverkehr, die voraussichtlich im Laufe des Samstags behoben sein werden. Die Abreise der Festivalbesucher dauert derzeit noch an, Besucher werden über die sozialen Medien und im Umkreis von 15km im Veranstaltungsradio CAMP FM auf 100,5 MHz laufend informiert.

Der Beginn der Evakuierung des Konzertgeländes erfolgte noch vor der Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes um 21:45 Uhr, nachdem die Koordinierungsgruppe, bestehend aus Sicherheitsbehörden und Veranstaltervertreter, schon um 20:45 zusammengerufen worden war. Die um 21:40 Uhr gestartete Evakuierung der Großzelte während des Konzerts von „The Offspring“  verlief weitestgehend reibungslos. Unmittelbar danach erfolgte die Evakuierung der Gesamtfläche über Durchsagen an der Bühne und sämtliche Medien des Veranstalters. Die Besucher wurden aufgefordert, ihre Autos aufzusuchen und anderen Gästen freie Sitzplätze durch die Warnblinkanlage zu signalisieren. Außerdem konnten Personen, die sich nach dem Verbleib von Freunden und Angehörigen erkundigen wollten, eine eigens eingerichtete Hotline nutzen, die der Veranstalter noch in der Nacht eingerichtet hatte. Viele Menschen, die sich beispielsweise während der Evakuierung verloren hatten, fanden so wieder zusammen.

„Trotz der Tatsache, dass wir den letzten Festivaltag absagen mussten, sind wir für vieles dankbar“, so Martin Altmann, Geschäftsführer von CRP Konzertproduktionen. „Unsere Gäste haben vorbildlich reagiert und sich gegenseitig geholfen, um schnellstmöglich das Gelände zu verlassen. Die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Sicherheitsbehörden unter der Führung des örtlichen Einsatzleiters des Landratsamts Traunstein hat reibungslos funktioniert. Wir freuen uns, dass die Schäden trotz der Heftigkeit des Unwetters, das in weiten Teilen Bayerns für noch stärkere Verwüstung sorgte, durch gute Vorbereitung und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten auf ein Minimum reduziert werden konnten. Insbesondere denjenigen Besuchern, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, wünschen wir von Herzen eine gute Besserung.“

Pressemitteilung CRP Konzertagentur GmbH

Foto: dpa

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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