Kultur

Buchtipp: Gretel Mayer, Die Tote vom Chiemsee

Veröffentlicht von Günther Freund

Ein neuer Bayern-Krimi ist im Buchhandel.  In  “Die Tote vom Chiemsee”  ermitteln Dorfpolizist Gustav Fanderl und sein Münchner Kollege Benedikt von Lindgruber im Chiemgau und in München im Mordfall um eine junge Frau.

Man schreibt das Jahr 1933, ein Fischer findet im Schilf einer Chiemseebucht die Leiche einer jungen Frau mit schweren Kopfverletzungen. Es handelt sich um die junge Münchnerin Flora, Tochter des Schauspielerehepaars Henriette und Siegfried von Prielmayer. War es ein Unfall oder ein Mord? Die Achtzehnjährige war die Nichte der Äbtissin von Kloster Frauenchiemsee und vor einem halben Jahr zu ihrer Tante ins Kloster geflüchtet, um in der Ruhe und Abgeschiedenheit des Klosters den Bestrebungen ihres Vaters, aus ihr eine Schauspielerin zu machen, zu entkommen. Die Obduktion ergibt, daß es ein Mord war und Dorfpolizist GustavFanderl und sein Münchner Kollege Benedikt von Lindgruber ermitteln. War es der verschmähte Liebhaber aus München, der von Zeugen am Tag des Geschehens am Chiemsee gesehen wurde? Hängt ihr Tod vielleicht damit zusammen, daß sie nicht in die Fußstapfen ihres Schauspielervaters treten wollte? Oder war das Motiv ihre Weigerung sich den Nationalsozialisten anzuschliessen, von denen es in der lokalen Prominenz zahlreiche gibt. An Verdächtigen mangelt es daher nicht, vor allem der älteste Sohn vom Seewirt, Alfred, ein strammer Nazi , gerät ins Visier der Ermittler. Fanderl und von Lindgruber dehnen ihre Ermittlungen aber auch aus bis nach München in das Umfeld von Floras Vater und ihres verschmähten Liebhabers und schließlich auch auf die Fraueninsel.

„DieTote vom Chiemsee“ ist die Fortsetzung des Krimidebüts von Gretel Mayer „Der Tod des Chiemseemalers“ (siehe unseren Beitrag vom Dezember 2018), in dem die beiden Ermittler mit einem neuen Fall konfrontiert werden. Die Autorin schreibtl ocker und mit viel Lokalkolorit über das damalige Leben vor der malerischen Kulisse des oberbayerischen Voralpenlandes, charakterisiert die Menschen authentisch und widmet sich in ihrer Geschichte auch liebevoll dem privaten Alltag des engagierten Ermittler-Duos.  Ein handwerklich solider, ruhiger Bayern-Krimi mit zeitgeschichtlichem Hintergrund, nicht nur für Liebhaber von Bayern-Krimis.

BAYERN IM BUCH-REZENSION von Günther Freund

Mayer Gretel
Die Tote vom Chiemsee
Kriminalroman
EMONS VERLAG, 2020, 240 S.
ISBN/EAN: 9783740809195

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Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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