Land- & Forstwirtschaft

Brandbrief wegen Bärnsee-Biberschäden

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Für das Gebiet des Bärnsees mit Flurflächen in den Gemeinden Aschau i. Chiemgau und Frasdorf gibt es immer wieder Sorgen und Schäden wegen der dortigen Vernässungen aufgrund von Biber-Aktivitäten. Nach den angekündigten Kürzungen und Streichungen bei den Natur-Pflegemaßnahmen der Regierung von Oberbayern hat sich der Wasser- und Bodenverband zur Entwässerung der sogenannten Bucha-Filze mit einem Hilferuf an die Gemeinden Aschau i. Chiemgau und Frasdorf gewandt.

In einem nunmehr offenen Brief und nach einer Ortsbegehung mit den betroffenen Landwirten haben sich die Bürgermeister Simon Frank von Aschau und Daniel Mair aus Frasdorf an Landrat Otto Lederer vom Landkreis Rosenheim gewandt und um Unterstützung gebeten. Dabei stellen sie exemplarisch die bisherige Finanzierung für die Bewirtschaftung und Pflege durch den Mehraufwand Biber für das Jahr 2024 dar. Daraus ist eindeutig ersichtlich, welche Lücke der Wegfall der Förderung hinterlässt und dass diese nicht zu kompensieren ist.  „Nur durch die Pflege unserer Landwirte ist der Erhalt dieser einzigartigen Flächen zu gewähren. Hier den Schutzstatus des Bibers über alles zu stellen, beeinträchtigt und beschneidet alle anderen Schutzziele dieses internationalen Schutzgebietes“ – so im Bürgermeisterbrief an den Landrat, der auch die Landtagsabgeordneten Daniel Artmann und Sepp Lausch erreichte. Und weiter heißt es unter anderem: „Jahrzehntelange vorbildliche Landschaftspflege wird jetzt aufs Spiel gesetzt. Ohne den Einsatz des Wasser- und Bodenverbandes und den privaten Arbeitseinsätzen der Landwirte würden die Flächen vernässen und verbuschen und somit wertvollen Lebensraum zerstören. Viele der für das FFH-Gebiet Bärnseemoor aufgeführten Tiere und Pflanzen können nur aufgrund der gut strukturieren Pflegemaßnahmen existieren“.  Der Arbeitsaufwand im Jahr 2024 vom Wasser- und Bodenverband umfasste bei einem Grabennetz von rund vier Kilometern ca. 800 Stunden. Ein weiterer Aspekt der Gemeinden und Landwirte ist die Situation bei Starkregen, denn das Moor bietet dabei einen enormen Rückhalt und dient damit dem Hochwasserschutz. Wenn aber die Moorflächen vollkommen unter Wasser stehen, fällt dieser Schutz weg. Abschließend weisen die Bürgermeister Simon Frank und Daniel Mair darauf hin, dass ein übermäßiger Schutz des Bibers – der nicht als Schutzziel im FFH-Gebiet aufgeführt ist – den Fortbestand des FFH-Gebiets Bärnseemoor unwiederbringlich gefährdet.

Foto: Hötzelsperger – Eindrücke von der Ortsbegehung der Bürgermeister Simon Frank (3.v.l.) und Daniel Mair (2.v.l.) mit den betroffenen Landwirten im Bärnsee-Gebiet mit sichtbarem Biberschaden. 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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