Kultur

Blick ins Atelierfenster von Staudach

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Bis Anfang Dezember zeigt das Atelierfenster in Staudach-Egerndach eine Auswahl der Bilder des Marquartsteiner Künstlers Anton Michael Bader, vielen bekannt, war er doch über Jahrzehnte neben seiner freischaffenden Tätigkeit als Maler Kunsterzieher an mehreren Gymnasien, am längsten im Gymnasium Landschulheim Marquartstein.

Schon in frühster Jugend malte Toni Bader und entdeckte gleichzeitig seine Begabung, genau hinzusehen und das Gesehene in neuer Form zu Papier zu bringen. Die damit einhergehende Anerkennung, vor allem im Kunstunterricht am Gymnasium Marquartstein, wo Hetum Gruber sein Lehrer und väterlicher Freund war, führten Bader nach dem Abitur zum Kunststudium an die Münchner Akademie. Danach begann er als Kunsterzieher an verschiedenen Gymnasien in Bayern zu arbeiten und fand im Unterrichten seine zweite große Leidenschaft neben der Malerei. Im Zeichensaal konnte er seinen Schülern Freiräume schaffen, in denen er die Freude am Lernen und am Leistungen erbringen in anderer Art als an Mathematik oder lateinischen Übersetzungen vermitteln konnte.

Toni Baders weitere Leidenschaft, nämlich das Wandern und Klettern in den Bergen, verlangt Energie, Willenskraft, Können, Ausdauer und Erfahrung – Eigenschaften, die auch seine Malerei bestimmen. Seit vielen Jahren gehört er aktiv der Bergwacht an. Von den frühen, akribisch genau ausgeführten Bleistiftzeichnungen bis zu den derzeitigen abstrakt expressionistischen Farblandschaften ging der Künstler einen weiten Weg. Die Nähe, Beobachtung und Faszination zum Berg und zu Gesteinsformationen, wie zum Beispiel dem slowenischen Karst, sind Teil seiner Arbeiten, die er immer wieder kritisch hinterfragt und korrigiert. „Sein Vorrat an leeren Rahmen in Keller lässt hoffen und wünschen, dass Toni Bader noch lange malt, in den Bergen unterwegs ist und auch seine Begeisterung für die Kunst weitergibt“, schreibt der Initiator und Betreiber des Atelierfensters Carsten Lewerentz, in seiner Beschreibung des Künstlerkollegen.

Das Atelierfenster ist in den Abendstunden von 17 bis 22 Uhr beleuchtet. Es liegt ein Heft auf, in das die Betrachter der Ausstellung gebeten werden, ihre Eindrücke aufzuschreiben. Auch das Atelierhaus G“ (Gastätt 2) mit vielen Werken von Künstlern, die im Chiemgau leben oder lebten, kann nach Absprache besucht werden, Telefon 08641/3988.

 Bericht und Bilder: Christiane Giesen  – Blick ins Atelierfenster in Staudach-Egerndach mit einer Auswahl an Bildern von Anton Michael Bader.  

 

 

 


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Toni Hötzelsperger

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