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Bezirk Oberbayern: Projektleiterin Stephanie Plank zum Aufbau der Pflegestützpunkte

Mit Sprechtagen vor Ort verbessert der Bezirk Oberbayern seine Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger. Außerdem beteiligt er sich finanziell an Pflegestützpunkten. Federführend zuständig für das Projekt Pflegestützpunkte und den Aufbau der Beratung vor Ort ist das Arbeitsgebiet „Beratung und Service“ im Referat 21. Es hat seit 2020 ein ge­waltiges Arbeitspensum bewältigt und zieht nun eine Zwischenbilanz. Bezirk aktuell sprach mit Arbeitsgebietsleiterin Stephanie Plank über das Erreichte und die Pläne für 2022.

Wie viele Pflegestützpunkte und Beratungen vor Ort gibt es derzeit? Wie sieht Ihre Jahresbilanz aus? 

Stephanie Plank Angesichts der unglaublichen Dynamik des Projekts ziehen wir eine durchweg positive Bilanz. Mittlerweile wurden 16 Stützpunktverträge unterzeichnet und zwölf Pflegestützpunkte in Betrieb genommen. Darüber hinaus wurden zwölf Beratungen vor Ort installiert. Unsere ersten Erfahrungen zeigen, wie wichtig die Beratungsangebote für die Bürgerinnen und Bürger sind. Die Nachfrage spricht für sich und bestärkt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Deshalb forcieren wir mit Hochdruck den weiteren flächendeckenden Ausbau der Pflegestützpunkte und Sprechtage.

2021 war wegen der Coronapandemie erneut ein schwieriges Jahr.  Welche Probleme gab es beim Aufbau der Angebote?

Plank Herausforderungen bestanden und bestehen derzeit in dem vermeintlichen Widerspruch, dass wir eine wohnortnahe persönliche Beratung anbieten wollen und gleichzeitig wegen der Pandemie die Kontakte zu beschränken sind. Diese Diskrepanz lösen wir durch Einzelfallentscheidungen auf, die sich am Bedarf und Wunsch der Ratsuchenden orientieren. Dabei müssen wir uns derzeit noch nach den jeweils vor Ort gültigen Regelungen richten.

Der Bezirk beteiligt sich auch finanziell an den Pflegestützpunkten. Für deren Einrichtung arbeiten Sie intensiv mit den Landkreisen, kreisfreien Städten und örtlichen Kassenvertretungen zusammen. Wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit? 

Plank Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Trägern und Kassenvertretungen ist vertrauensvoll, tragfähig und zielführend. Sowohl die Vertragsverhandlung als auch die anschließende gemeinsame Arbeits­praxis ist von einer besonderen Kollegialität geprägt. So lassen sich Zuständigkeitsgrenzen überwinden und bestmögliche Lösungen zum Wohl der ratsuchenden Bürger­innen und Bürger finden.

Das Zusatzangebot der Beratung vor Ort organisiert der Bezirk. Was ist das Ziel?

Plank Unser Anspruch ist es, mit diesem Angebot den Beratungsauftrag des Bezirks Oberbayern persönlich und wohnortnah zu erfüllen. Wir zeigen damit Gesicht vor Ort. Dazu wurde mittlerweile ein Dutzend wöchentlicher Sprechtage in der Region eingerichtet. Wir stehen den Ratsuchenden sowohl zu festen offenen Sprechzeiten als auch für individuelle Terminvereinbarungen zur Verfügung. Wir beraten zu allen Anliegen rund um das Leistungs­portfolio des Bezirks Oberbayern, insbesondere zur Hilfe zur Pflege sowie zur Eingliederungshilfe. Ziel ist eine wirkungsvolle und nachhaltige Zusammenarbeit mit dem örtlichen Sozialwesen. Diese ist aus unserer Sicht die Voraussetzung, um die ratsuchenden Personen fundiert zu unterstützen.

Inwiefern unterscheidet sich die Beratung vor Ort von den Tätigkeiten der Servicestelle des Bezirks Oberbayern?

Plank Die Servicestelle ist und bleibt erste Anlaufstelle für generelle Informationen zum Bezirk Oberbayern und seinen Leistungen. Sie bietet telefonische, schriftliche sowie persönliche Auskunft und Beratung, beispielsweise zur Gewährung von Sozialhilfe und Eingliederungshilfe. Bei der Beratung vor Ort kommt ein besonderes Wissen in Bezug auf die örtlichen Gegebenheiten hinzu. Die Mitarbeitenden der Beratung vor Ort und der Servicestelle sind ein Team, sie arbeiten eng zusammen und vertreten sich auch gegenseitig. ­

Finanzierung

Die Kosten für einen Pflegestützpunkt übernehmen zu zwei Dritteln die Pflege- und Krankenkassen; das verbleibende Drittel teilen sich jeweils zur Hälfte Landkreis und Bezirk. Die Pflegestützpunkte arbeiten wettbewerbsneutral und unabhängig. Die Beratung vor Ort finanziert der Bezirk Oberbayern alleine. Er baut damit seine Beratungsangebote aus.

Interview und Bildmaterial: Bezirk Oberbayern

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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